Tag Archive: kommunikation

Liebling, wir haben unser Büro geklont

Von digitalen Zwillingen und Metaverse

Habt ihr auch noch kein Haus in einem Metaverse gekauft und fragt Euch ständig was NFT’s sind? Die neuen Begrifflichkeiten häufen sich und daher wollen wir einen dieser modernen Fortschritte einmal genauer unter die Lupe nehmen – digitale Zwillinge. Nein, ein digitaler Zwilling ist keine futuristische Version des Arnold Schwarzenegger Films “Twins” und auch keine virtuelle Umsetzung des Erich Kästner Klassikers “Das doppelte Lottchen”. Es handelt sich hierbei um eine digitale Kopie eines realen Ortes oder Objekts, eingebettet in reichhaltige Daten, die aktualisiert werden können, um Änderungen in seinem physischen Gegenstück widerzuspiegeln.

“Ein digitaler Zwilling ist ein digitales Abbild eines realen Ortes oder Objekts. Diese digitalen Zwillinge werden normalerweise entweder mit hochentwickelten Kamerasystemen oder mit mobilen Apps für iOS und Android erfasst. Nach der Erfassung können die maßgenauen digitalen 3D-Modelle schnell aktualisiert werden, um Änderungen an ihrem physischen Gegenstück zu berücksichtigen.” – James Morris-Manuel,  EMEA-Geschäftsführer bei Matterport

Digitale Zwillinge sind beim Aufbau der Metaversen nicht wegzudenken. Sie können maßstabsgetreue reale Räume in diese virtuelle Spiegelwelt importieren. In künftigen Metaversen wird es Milliarden digitaler Zwillinge geben und könnte die Art und Weise, wie Unternehmen und Verbraucher die physische Umgebung in Gebäuden erleben, sich in ihr aufhalten und sie wahrnehmen, grundlegend ändern.

Mit Blick auf die Zukunft werden die verschiedenen Metaversen digitale Nachbildungen physischer Räume erfordern, in denen die Menschen die gebaute Umwelt besser verstehen, analysieren, sich mit ihr auseinandersetzen und sie erleben können. Da weltweit immer mehr Gebäude und Räume online gestellt werden und die Menschen zunehmend virtuelle Orte besuchen, kommt den digitalen Zwillingen eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, einen Beitrag zur Spiegelwelt zu leisten und einen Weg zu wirtschaftlichem Wohlstand zu finden.

Meta – was?

Der Begriff „Metaverse“ wurde erstmals in dem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ genutzt. In dem aus dem Jahr 1992 von Neal Stephenson veröffentlichten Buch beschreibt das Metaverse eine virtuelle Realität, in der Menschen als dreidimensionale Avatare miteinander interagieren. Das Ganze erinnert ein wenig an heutige Online-Rollenspiele mit mehreren Mitspieler:innen. Jedoch gibt es kein Spiel, keinen Highscore, kein festgelegtes Ziel. Das Metaverse kann aber die Plattform für mehrere Spiele sein und ist eher als eine digitale Alternative zur physischen Welt aufgebaut. Ein ähnliches Konzept wurde durch die Steven Spielberg-Verfilmung des Buches „Ready Player One“ bekannt.

Unsere interne Metaverse-Expertin erklärt noch einmal genau, was der Begriff Metaverse auf sich hat: 

Unter Metaverse versteht man in Echtzeit gerenderte, unbegrenzte, dauerhafte 3D-Räume, in denen sich Nutzer:innen als Avatare frei bewegen können. Es umfasst verschiedene kollektive 3D-Räume, in denen man erkunden, gestalten, spielen, arbeiten, soziale Kontakte knüpfen kann – ohne sich im selben physischen Raum zu befinden. Dabei muss man verstehen, dass es nicht DAS Metaverse gibt, sondern viele verschiedene Metaversen und somit mehrere virtuelle Welten, die sich im Kern aber nicht verbinden lassen. Einige von ihnen sind sehr bekannt, wie Roblox, das mit seinen 219 Millionen Usern zur Zeit als erfolgreichstes Metaverse gilt. Weitere berühmte virtuelle Welten, die man ebenso als Metaverse versteht, sind Decentraland, The Sandbox & Horizon World (Meta).

Am Ende soll die ultimative Eigenschaft des Metaverse die Dezentralität sein. Es wird keine große Plattform, wie Amazon, Google oder Facebook geben, die den Markt kontrolliert, sondern dezentral funktionieren. Jede:r hat die Kontrolle über seine eigenen Daten und kann ganz transparent nachvollziehen, was damit geschieht.

Fun Facts: 

  1. Es gibt keine Verbindung von einem Metaverse ins nächste.
  2. Das Metaverse kann niemals beendet oder pausiert werden. Es läuft immer weiter.
  3. Das Metaverse ist live und findet in Echtzeit statt.
  4. Im März 2022 fand im Decentraland die erste Metaverse Fashion Week statt.
  5. Jedes Metaverse hat seine eigene Wirtschaft. Man kann dort investieren, kaufen, verkaufen und für Arbeit innerhalb des Metaverse bezahlt werden.
  6. Prominente haben ihre eigenen virtuellen Räume in einem Metaverse: Paris Hilton besitzt eine eigene Insel namens Paris World in Roblox und Snoop Doog baut sich in Sandbox ein Snoopverse
  7. Fußballer Kevin Prince Boateng hat in einem Metaverse geheiratet – auf dem Mond!

Unser Büro 2.0

Da der Trend, die gebaute Welt online zu bringen, anhält, entdecken große und kleine Unternehmen die Optimierungsvorteile, die die Digitalisierung ihrer Gebäude und Räume mit sich bringt. Mit Hilfe der Capture App und der mobilen Smartphone-Halterung Axis unseres Kunden Matterport haben wir einen digitalen Zwilling von unserem Büro erstellt. Wie das Ganze funktioniert und welche Vorteile digitale Zwillinge mit sich bringen, erklären wir hier!

©Matterport

„Einfach herunterladen und loslegen. Mit einem kostenlosen Abonnement kann jeder sein Zuhause, Büro oder Hotel mit jedem kompatiblen Android- oder iOS-Gerät digitalisieren. Besser kann der Einstieg in Matterport nicht sein.“  RJ Pittman, der Vorsitzende und Geschäftsführer von Matterport

Als erstes haben wir uns die kostenlose Matterport Capture App heruntergeladen, unser Agentursmartphone mit der mobilen Halterung Axis verbunden und das Stativ an den von uns gewählten Startpunkt aufgestellt. Der Display zeigt nun an, wie man sein Handy positionieren soll und ab da funktioniert schon alles von selbst. Ist der erste Winkel aufgenommen, muss man nur das Stativ umplatzieren, sodass am Ende wirklich jede Ecke digitalisiert werden kann. Zum Schluss lädt man seinen Scan hoch und Matterport entwickelt in kurzer Zeit einen digitalen Zwilling des persönlichen Lieblingsspot. Klingt einfach, ist es auch!

Die Dollhouse-Ansicht unseres Büros in der Albrechstraße 14, Berlin.

Digitale Zwillinge erleichtern die Arbeit

Digitale Zwillinge können vielfältig eingesetzt werden, egal in welcher Branche, von Immobilienunternehmen über das Baugewerbe, dem Einzelhandel und der Tourismusbranche bis hin zu Versicherungen und dem Gebäudemanagement.

Gerade in der Immobilienbranche boomte während der Pandemie die Nachfrage nach digitalen Zwillingen. Als es potenziellen Käufer:innen aufgrund des Lockdowns nicht möglich war, Immobilien persönlich zu besichtigen, erstellten die Immobilienmakler:innen mit Hilfe von digitalen Zwillingen virtuelle Rundgänge, die es Käufer:innen ermöglichen, Immobilien zu besichtigen, ohne vor Ort zu sein. Inzwischen nutzen auch gewerbliche Immobilienunternehmen digitale Zwillinge, um Kunden bei der Planung und Optimierung von Initiativen zur Rückkehr von Mitarbeiter:innen an den Arbeitsplatz zu unterstützen. Im Baugewerbe können Ingenieur:innen Standorte per Klick besuchen, um schwierige oder potenziell invasive Bauarbeiten aus der Ferne zu planen. Dies beschleunigt durch schnelleres Projektmanagement die Bauzeit. Mithilfe der Technologie des digitalen Zwillings kann ebenso die Tourismusbranche profitieren. Virtuelle Nachbildungen von Hotels und Ferienhäusern ermöglicht es Urlauber:innen bereits vor der Reise die künftige Unterkunft zu besichtigen – getreu dem Motto: check-out before check-in. Das Gleiche gilt für Museen, Galerien oder historischen Stätten: digitale Zwillinge dieser Art lassen Besucher:innen Kulturgüter virtuell erkunden, ohne sie jemals betreten zu müssen. Auch Einkäufe werden durch digitale Zwillinge optimiert – sie schaffen ein besseres Einkaufserlebnis, stimmen vor Ort und Online-Einkäufe besser aufeinander ab und erhöhen somit die Kundenbindung. Von einer virtuellen Anprobe der Kleidung, über die Visualisierung des eigenen Zuhause für den Online-Möbelkauf bis hin zur Besichtigung eines neuen Ladens vor Eröffnung ist alles dabei.

Über Matterport: Matterport, Inc. (Nasdaq: MTTR) ist führend bei der digitalen Transformation der gebauten Welt. Die zukunftsweisende Geodatenplattform verwandelt Gebäude in Daten, um nahezu jeden Raum wertvoller und zugänglicher zu machen. Deren Technologie ermöglicht es jedem, der ein Smartphone besitzt, einen digitalen Zwilling eines beliebigen physischen Raums zu erstellen. Aus diesem Grund werden digitale Zwillinge eine wichtige Grundlage für den Aufbau des Metaverse sein. Matterport baut seit über zehn Jahren ein starkes, skalierbares, globales Geschäft auf. Anfang 2022 haben über 500.000 Kunden in 177 Ländern mehr als sechs Millionen Räume mit Matterport online gestellt, die Milliarden Quadratmeter Fläche umfassen – das entspricht 5x NYC. Erfahren Sie mehr unter matterport.com und sehen Sie sich die Galerie der digitalen Zwillinge an.

Unsere Kundinnen & Kunden zeigen Solidarität!   

Dass wir alle sprachlos und überfordert in den Osten Europas schauen, liegt auf der Hand. Die aktuelle Situation und das damit verbundene Leid macht viele Menschen sehr betroffen und lässt uns hilflos fühlen. Millionen von Menschen sind bereits aus der Ukraine vor dem Krieg in den Westen geflohen und benötigen jetzt Unterstützung. In ganz Europa werden Friedensdemonstrationen veranstaltet, Unterkünfte organisiert und Hilfsgüter gesammelt und transportiert – es gibt unzählige Möglichkeiten den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Wir bei Public Link haben uns dafür entschieden, dass wir uns individuell engagieren möchten und setzen das auch aktiv um. Wie wir das machen, kannst du auf unseren sozialen Netzwerken Instagram und LinkedIn verfolgen.

Unsere Kundinnen & Kunden leisten ebenso ihren Beitrag, um die Menschen dort und ihre Angehörigen in Deutschland zu unterstützen. Der Energie-Lebensmittel-Hersteller Clif Bar arbeitet mit seinem langjährigen Partner Convoy of Hope zusammen, um Soforthilfe zu leisten und dessen Hilfsmaßnahmen vor Ort zu unterstützen. Die finnische Sneakermarke Rens spendet für zwei Monate 100 Prozent aller Einnahmen aus dem Verkauf von „Ocean Blue Sneaker“ an gemeinnützige Hilfsorganisationen und MEININGER Hotels stellt einige Hotelzimmer für Geflüchtete in Berlin zur Verfügung.

Auch das vegane Modelabel Alife & Kickin zeigt sich solidarisch – wie genau sie die Ukraine unterstützen, erzählt uns Lisa Schwebel von Alife & Kickin in einem Kurzinterview:

Alife & Kickin® ist eine faire und vegane Street- und Sportswearmarke mit Fokus auf Stil, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Das umweltfreundliche Modelabel, das seit 2013 alle tierischen Produkte aus seinen Kollektionen verbannt hat, ist offiziell PETA Approved Vegan.

PL: Liebe Lisa, schön, dass du dir Zeit für uns nimmst. Bitte stell dich und deinen Job doch einmal kurz vor.

Lisa Schwebel: Ich bin Lisa, arbeite freiberuflich bei Alife & Kickin und bin hauptsächlich für die [die Produktion und Kampagnenplanung der] Image Shootings verantwortlich. Aktuell übernehme ich auch den Social Media Account. 

PL: Der 24. Februar 2022 wird wohl einer der Schock-Marker in unser aller Erinnerung bleiben. Seid ihr als Unternehmen von der aktuellen Situation betroffen und wie geht ihr damit um? 

Lisa: Unsere Produktion war dadurch nicht betroffen. Jedoch muss man sagen, dass es emotional natürlich ein Stillstand war. Ich habe auch die Social Media Aktivitäten erst einmal pausiert. Jedoch aus dem Grund, dass ich selbst an der Avus-Raststätte vor Berlin geholfen habe Kisten zu packen und gar nicht aktiv für Alife & Kickin tätig war. Auch unser Geschäftsführer Nick hat neben dem üblichen Wahnsinn zwei Wohnungen komplett ausgebaut und renoviert, damit er Flüchtlinge aufnehmen kann.

PL: Wie seid Ihr gemeinsam als Unternehmen aktiv geworden? 

Lisa: Als Unternehmen haben wir 600 Winterjacken im Wert von ca. 50.000 € gespendet – eine 12h Aktion. [Es kostete nur einen Anruf und] via Express kam eine Spedition an die Avus nach Berlin und dort haben wir die Jacken dann mit den Berliner Designerinnen Marina Hörmanseder und Ewa Herzog verladen, auf direktem Wege in die Ukraine.

PL: Habt Ihr im Unternehmen Möglichkeiten Euch zu engagieren?

Lisa: Wir haben intern dazu aufgerufen, für den Ausbau der beiden Wohnungen von Nick mitzuspenden. Also jeder konnte sich in verschiedenen Formen beteiligen: Ich habe aus der Ferne einen IKEA Gutschein geschickt, andere haben beim Putzen der Wohnungen vor Ort geholfen, oder den Kühlschrank gefüllt.

PL: Wie ist die Resonanz darauf? 

Lisa: Eine Wohnung ist nun bezogen. Wir haben über einen privaten Kontakt eine Familie gefunden, die nun eingezogen ist: eine Mutter mit Zwillingen (3,5 Jahre) und die Großeltern dazu. Die Familie von Nick (CEO von Alife & Kickin) kümmert sich auch im Moment um Anmeldung, Kita-Plätze etc. 

Die Mutter hat auch die Möglichkeit bei uns anzufangen, wird sie voraussichtlich auch. Im Moment kommt sie aber erstmal noch an. Am Wochenende waren alle zusammen im Zoo, um den Kids auch ein wenig Normalität zu schenken. 

Für die andere Wohnung (ca.40qm) suchen wir noch immer Geflüchtete. Leider kommen die Behörden in Sachsen nicht hinterher mit der Vermittlung, was sehr schade ist, denn es ist alles komplett fertig und bezugsfrei, Kühlschrank ist gefüllt etc. 

Auch der LWK mit den Spenden von der Avus Raststätte (inklusive unserer Jacken) kam in der Ukraine an.

PL: Wie waren Eure Erfahrungen? Könnt ihr anderen Firmen, die sich ebenfalls engagieren wollen, Tipps geben?

Lisa: Es war unsere private Bauchentscheidung zu helfen und das zu tun und zu geben, was man geben kann. Sollten sich andere Firmen dazu entscheiden zu spenden, dann gibt es regional und europaweit sehr viele Spendenaktionen auf vielen verschiedenen Plattformen. Einfach machen und umsetzen. 

Wir hatten aufgrund unserer kurzen Kommunikationswege das Glück, dass es super schnell ging. Ein Anruf und die Jacken waren versandfertig, das ist bei unserer Firmengröße tatsächlich ein Vorteil. 

PL: Liebe Lisa, vielen lieben Dank für deine Antworten und für Euer Engagement!

In der Hauptstadt und ganz Deutschland gibt es unzählige Möglichkeiten den Menschen aus der Ukraine zu helfen und wir möchten euch einen kleinen Überblick geben, damit Ihr selbst aktiv werden könnt.
https://how-to-help-ukraine-now.super.site/

Hilfe bei der Ankunft:
https://www.berlin.de/ukraine/ankommen/die-ersten-tage-in-berlin/

Große Hilfsorganisationen unterstützen:
https://wirhelfen.shop/aktuell/ukraine/
https://www.drk.de/ppc/nothilfe-ukraine/

Notunterkünfte organisieren:
https://www.unterkunft-ukraine.de/
https://www.host4ukraine.com/

Sich freiwillig engagieren: 
https://ukraine.lnob.net/engagieren/

Friedlich protestieren:
https://standwithukraine.live/

Nevertheless, they persisted – Der Corona-Recovery-Plan für die Markenkommunikation

Die Ausbreitung des Coronavirus in den vergangenen Monaten bedeutet eine globale humanitäre, gesundheitliche und wirtschaftliche Krise, und die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind beträchtlich. Der strategische Ansatz einer Marke im Kommunikationsmarketing und in der Öffentlichkeitsarbeit ist heute wichtiger als je zuvor, denn der Ruf einer Marke kann während einer Krise beträchtlichen Schaden nehmen, wenn falsch kommuniziert wird. Aber Krise bedeutet immer auch Chance: Wenn Unternehmen angemessen reagieren, können sie sich und ihre Marke auch positiv positionieren und ihren Ruf für die kommenden Jahre verbessern.

Um Marketing- und Kommunikationsexpert:innen weltweit bei der Strategieentwicklung zu unterstützen, hat die in Asien ansässige PR-, Digital- und Kommunikationsagentur Sinclair den Sinclair Insights Report erstellt. Basierend auf den Erfahrungen aus China skizziert er einen möglichen Fahrplan zur Markterholung und gibt Orientierung, wie kommunikativ auf die sich täglich ändernde Situation reagiert werden kann. Die zu erwartende Stimmung der Verbraucher:innen und die jeweiligen Kommunikationsstrategien für jede Phase während und nach der Krise inspirieren uns zu einer neuen Art des Denkens und Planens. Wir haben deshalb die wichtigsten Learnings zusammengefasst und – zusammen mit Beispielen – für die Anwendung auf dem deutschen Markt übersetzt. Den gesamten Bericht von Sinclair findet ihr hier zum Nachlesen.

1. Veränderungen annehmen: Der Weg zur Erholung ist eine Reise. Wir können nicht einfach dort weitermachen, wo wir vor COVID-19 aufgehört haben. Wir haben gemeinsam eine sehr emotionale Erfahrung durchgemacht, sind aber auch gewachsen und haben uns verändert; unsere Perspektiven haben sich gewandelt. Marken, die dieses Gefühl durch ihre Kommunikationsstrategien und ihre Zukunftsplanung anerkennen und annehmen, können die Herzen und Köpfe der Verbraucher:innen auf dem Weg zur neuen Normalität gewinnen.

2. Präsent bleiben und einen sinnvollen Beitrag leisten: Zu Beginn des Corona-Ausbruchs stellten viele Marken ihr Engagement in sozialen Medien und die Angemessenheit einer aktiven Medienarbeit in Frage. Beispiele aus China zeigen jedoch, dass Marken, die ihr Engagement mit positiven, unterstützenden und informativen Botschaften über die proaktiven Maßnahmen, die sie ergriffen, um der Gemeinschaft zu helfen, fortsetzten, eine positive Resonanz erhielten. Viele Marken aus ganz unterschiedlichen Branchen trugen zusätzlich mit (Sach-)Spenden oder Aktionen zur Verbesserung der Lage bei.

Auch in Deutschland engagieren sich viele Unternehmen und Marken mit innovativen, kollaborativen Aktionen im Kampf gegen Corona:

  • Mit #füreinander, der ersten gemeinsamen Kampagne von dm, Müller und Rossmann, setzen sich die Drogerie-Riesen für mehr Solidarität ein und sprechen ihren insgesamt über 100.000 Mitarbeitenden Dank für ihren Einsatz aus. Hier geht’s zum entsprechenden YouTube Video.
  • Der Unterwäschehersteller Mey stellte einen Teil seiner Produktion um, um dringend benötigten Mund-Nasenschutz herzustellen und so Engpässe in Klinken abzumildern. Hier gibt’s mehr Infos.
  • Tochtergesellschaften des Volkswagen-Konzerns wie Seat und Lamborgini bauen Beatmungsgeräte statt Autos, zusätzlich unterstützt VW die Aktion #Stayhome auf Social Media.

3. An die neue Normalität anpassen: Es ist wichtig, dass Marken die sich verändernde Wahrnehmung und die Bedürfnisse ihrer Bezugsgruppen verstehen (Homeoffice, Wissensdurst, Freizeitgestaltung zuhause) und gleichzeitig die Chance nutzen, die entsprechende Reaktion ihrer Marke hierauf zu präsentieren. Ein inspirierendes Beispiel ist die neue Kampagne „Gemeinsam da durch“ der Sparkasse, die mit Fakten statt Emotionen besticht und an die Bedürfnisse der Bürger:innen in der Krise angepasst ist. Auch der Energieriegel CLIF hat die Bedürfnisse seiner Zielgruppe verstanden und bereits Ende März gemeinsam mit dem Magazin Women’s Health Workouts für Zuhause produziert.

4. Daran denken, dass sich die Touchpoints mit den Verbraucher:innen verschieben: Der Fokus liegt nun auf digitalen und sozialen Medien, weniger auf groß angelegten OOH-Kampagnen. Das kann auch langfristig eine Chance gerade für kleinere Unternehmen darstellen, die aus der Not in Onlinekanäle geflüchtet sind, diese nach Ende der Quarantäne dann aber möglicherweise als neuen Absatzkanal aufgebaut haben und weiter nutzen können. Der Oständ Store, eine Ladengemeinschaft aus Frankfurt, hat aufgrund der Ladenschließungen kurzerhand einen Teleshopping Kanal auf Instagrams IGTV eröffnet, um den Kundinnen und Kunden weiterhin ihr Sortiment vorstellen zu können.

5. Für die Zukunft planen: Jede Brand sollte einen eigenen Recovery-Fahrplan für die Zeit nach der Krise haben. Dabei sollte daran gedacht werden, dass es bleibende Veränderungen geben wird, die sich in den täglichen Gewohnheiten und im Konsumverhalten der Menschen widerspiegeln werden.

6. Gemeinsam feiern: Wenn sich der Markt erholt, darf gefeiert werden: im Team, gemeinsam mit Stakeholdern und Kund:innen. Wir haben das gemeinsam durchgestanden.

© Jyrki Oksanen

Public Link im Gespräch mit Jyrki Oksanen „Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Gewinner nach Corona“

Jeden Monat treffen und interviewen wir Professionals aus unserem Agenturumfeld, die in unterschiedlichen Bereichen zu Hause sind, zu Kernthemen ihrer Arbeit und aktuellen Entwicklungen der Branche.
Im Gespräch erzählt Jyrki Oksanen, Director DACH & Benelux Business Finland – Visit Finland, wie die Finn:innen mit der Corona-Krise umgehen und wie er sich die Zukunft des Tourismus nach der Krise vorstellt.

PL: Finnland gilt als glücklichste Nation der Welt. Wie gehen die Finn:innen mit der aktuellen Situation um und wie unterscheidet sich das vielleicht gerade von den Deutschen?

Jyrki Oksanen: Auch die Finninnen und Finnen finden die Situation nicht gerade schön und wir befinden uns ja ähnlich wie Deutschland im Lockdown. Viele mussten daher das eigene Leben total umkrempeln, zum Glück gibt es Homeoffice, Fernschule, Zoom-Yoga. Ein Kriterium für das anhaltende Glücksempfinden ist sicherlich das Vertrauen in unsere Behörden, das ist bei uns ähnlich hoch wie hier in Deutschland. Es gibt natürlich 20-mal weniger Finn:innen als Deutsche auf der gleichen Fläche und dadurch haben wir mehr Platz, auch draußen, was besonders wichtig ist im Moment. Und unsere drei Millionen Saunas sind auch weiterhin heiß, also heißt es entspannen, wo es geht.

PL: Die Corona-Krise trifft die Tourismusbranche besonders hart. Was ist eure Strategie, um dem etwas entgegenzusetzen?

Jyrki Oksanen: Wir haben zwar erst einmal alle unsere Aktionen gestoppt, planen aber aktuell, unsere Markenkampagne „Happiness Schule” virtuell aufzuziehen und so die Menschen von zuhause aus für Finnland zu begeistern. Ab ca. August hoffen wir, weitere kurzfristige Online-Kampagnen schalten zu können.

PL: Wie wird Tourismus nach Corona aussehen, speziell in Finnland aber auch allgemein?

Jyrki Oksanen: Das können wir jetzt noch nicht konkret einschätzen. Meine Idee im Moment ist: regional, individuell und ab Herbst im europäischen Ausland. Der Tourismus wird global wohl erst 2025 wieder auf dem 2019-Niveau sein. Die Zahl der Geschäftsreisen wird stark sinken, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Gewinner nach Corona.

PL: Stichwort Nachhaltigkeit: Die Finn:innen haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: bis 2035 soll der Tourismus klimaneutral sein. Welche Rolle wird Nachhaltigkeit nach Corona im Tourismus spielen?

Jyrki Oksanen: Die Volumen gehen zurück und die Menschen wollen Natur erleben: ideal für unsere nachhaltige Destinationen, da sind wir ganz vorne mit dabei in Europa.

PL: Zu guter Letzt: Wie geht Social Distancing auf Finnisch? Hast Du Tipps für uns Deutsche?

Jyrki Oksanen: Wie eingangs schon erwähnt, leben wir eigentlich immer Social Distancing (lacht). Mein Tipp ist: Ruhe bewahren, das werden wir schon schaffen. Morgens kalt duschen habe ich mir auch angewöhnt und ganz wichtig: sich richtig ankleiden fürs Home Office und weiterhin Routinen pflegen.

PL: Jyrki, vielen Dank für das Gespräch!

Public Link im Gespräch mit Bettina Schwarz

Jeden Monat treffen und interviewen wir Professionals aus unserem Agenturumfeld, die in unterschiedlichen Bereichen zu Hause sind, zu Kernthemen ihrer Arbeit und aktuellen Entwicklungen der Branche. Bettina Schwarz, Senior PR-Beraterin und zertifizierte Business Trainerin, hat uns im Interview erläutert, warum in Zeiten des Coronavirus präventive Krisenkommunikation, die interne Kommunikation und Leadership essentiell sind und erklärt, wie wichtig es ist, die Wirkung der eigenen Sprache zu berücksichtigen.

PL: Was können Unternehmen jetzt in präventiver Krisenkommunikation tun?

Bettina Schwarz: Das Coronavirus breitet sich weiter in Deutschland aus. Die Krisenstäbe der Unternehmen befassen sich mit Szenarien, die die gesundheitlich-menschliche wie auch die wirtschaftlich-organisatorische Seite betreffen. Auf Basis dieser Szenarien können bereits jetzt kommunikative Maßnahmen vorbereitet werden. Als Beispiel: Unternehmen sollten davon ausgehen, dass auch sie von einem Krankheitsfall betroffen sein könnten. Für die Kommunikation lässt sich heute schon klären: Welche Bezugsgruppen müssen informiert werden? Arbeiten meine Mitarbeitenden inzwischen maßgeblich im Home-Office? Oder hat mein Unternehmen wie beispielsweise die Supermärkte noch viel Kontakt mit Menschen? Je nach Situation ist zu entscheiden, wie die Bezugsgruppen adäquat informiert werden können – per Aushang, E-Mail, Telefonat, Video(-konferenz), Pressemitteilung oder Social Media? Darauf aufbauend können die Inhalte – als Lückentext – schriftlich vorbereitet werden. Vorteil: Im Falle eines Falles seid ihr schnell und erspart euch Stress. Denn wer findet unter Zeitdruck immer die passenden Worte und hat an alles gedacht? Sollte sich eines der Szenarien bewahrheiten, muss dieses selbstverständlich – möglichst vorausschauend – kommunikativ begleitet werden.

PL: Was gilt es auf der organisatorischen Seite zu berücksichtigen?

Bettina Schwarz: Essentiell wichtig ist, dass die internen Prozesse geklärt sind und die Kommunikationsverantwortlichen Mitglied des organisatorischen Krisenmanagements sind. Warum? In Krisenzeiten ist die Kenntnis der Gesamtlage entscheidend, um adäquate Kommunikationsmaßnahmen einleiten zu können. Außerdem zählt Schnelligkeit.

PL: Warum ist Schnelligkeit so wichtig?

Bettina Schwarz: Im Ernstfall geht es darum, schnell sprechfähig zu sein und kritische Situationen in der internen und externen Kommunikation aktiv zu begleiten und zu steuern. So könnt ihr dafür sorgen, dass keine Gerüchte aufkommen und außerdem stärkt ihr das Vertrauen der Bezugsgruppen in die Handlungsfähigkeit eures Unternehmens – von den Mitarbeitenden, über Kundinnen und Kunden, Lieferanten bis hin zu den Medien. Es geht in schwierigen Zeiten immer auch um eure Glaubwürdigkeit und Reputation für die Zeit danach.

PL: Was sollten Unternehmen und Führungskräfte in ihrer Kommunikation berücksichtigen?

Bettina Schwarz: Grundsätzlich ist eine kontinuierliche und transparente Kommunikation gegenüber allen Bezugsgruppen ratsam. Dabei solltet ihr sensibel mit dem inhaltlichen Aufbau eurer Botschaft umgehen: Gesundheit und Empathie zuerst, dann die Aktivität und zum Abschluss die Perspektive. Wenn ihr beispielsweise einen Krankheitsfall im Unternehmen habt, sprecht ihr das als allererstes an, beschreibt die Maßnahmen des Gesundheitsmanagements und wünscht der erkrankten Mitarbeiter:in eine gute Genesung. Ich empfehle grundsätzlich, keine detaillierten Einschätzungen zum Gesundheitszustand zu machen. Aus dem einfachen Grund, ihr seid keine Ärzt:innen und der Krankheitsverlauf kann sich ändern. Erst danach erläutert ihr beispielsweise, welche organisatorischen Maßnahmen getroffen wurden, um den Arbeitsausfall zu kompensieren. Wenn ihr euren Bezugsgruppen Aktivität vermittelt, verdeutlicht ihr, dass ihr die kritische Situation managt. Das wiederum schafft Vertrauen. Schlussendlich solltet ihr eine Perspektive aufzeigen, auch wenn das in manchen Situationen nur ein „Wir halten Sie informiert.“ sein kann.

PL: Krisenkommunikation beschränkt sich nicht nur auf Medienarbeit. Was ist in der internen Kommunikation zurzeit besonders wichtig?

Bettina Schwarz: Leadership und damit vor allem eine kontinuierliche und empathische Kommunikation, die wirklich alle erreicht. Die Corona-Pandemie ist für uns alle eine Extremsituation. Viele Menschen sind derzeit im Sinne des „Social Distancing“ im Home-Office. Es bestehen Ängste um die Gesundheit, aber auch um die wirtschaftliche Lage und den eigenen Job. Unternehmensleitung und Führungskräfte stehen vor der Herausforderung der virtuellen Team-Führung. Sie müssen dafür sorgen, dass keine Black-Box Situation entsteht. Denn wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgekapselt im Home-Office sitzen, kann dies zur weiteren Verunsicherung beitragen, auch mit Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. Daher ist es wichtig, die Mitarbeitenden informiert zu halten und trotz Home-Office für ein Wir-Gefühl zu sorgen. In der internen Kommunikation sollten bestehende Kommunikationskanäle wie Newsletter oder Intranet, die von den Mitarbeitenden gelernt sind, weiter genutzt werden. Formate wie Mitarbeiterversammlungen, die zurzeit nicht möglich sind, können online umgesetzt werden. Zusätzlich sollte sich die Unternehmensführung überlegen, welche Information ist für meine Belegschaft so wichtig, dass ich sie besser als Video- oder Live-Botschaft übermitteln möchte?

PL: Was gibt es bei der virtuellen Teamführung noch zu berücksichtigen?

Bettina Schwarz: Bei den vielen virtuellen Team-Meetings und Telefonaten, die jetzt stattfinden, darf die soziale Komponente nicht verloren gehen. Vor realen Meetings findet beispielsweise immer schon ein Schnack beim Hereinkommen durch die Tür statt. Das lockert die Stimmung. Überlegt euch, wie ihr auch virtuell einen Eisbrecher und Small Talk zu Beginn eines „Meetings“ einbauen könnt. Außerdem sollten sich Führungskräfte überlegen, ob sie zusätzliche Gesprächsangebote für ihre Mitarbeitenden schaffen, in denen sie ihre persönlichen Anliegen (Herausforderung Home-Office o. ä.) und auch Sorgen äußern können. Darüber hinaus lässt sich der soziale Zusammenhalt noch weiter fördern. Es gibt bereits Unternehmen, in denen sich die Mitarbeitenden zum morgendlichen Kaffee in der Videokonferenz verabreden, quasi als Ersatz für den Plausch in der Kaffeeküche.

PL: Was ist dir persönlich noch wichtig?

Bettina Schwarz: Achtet auf eure Sprache. Wir schaffen mit unserer Wortwahl Bilder und Emotionen. Ich hatte gerade kürzlich ein Beispiel, in dem ein Unternehmen sinngemäß kommunizieren wollte: „Wir werden alle Maßnahmen ergreifen, um den wirtschaftlichen Totalschaden zu vermeiden.“ Bei Totalschaden habe ich persönlich sofort folgendes Bild im Kopf: ein zerknautschtes Auto an einem Baum, der oder die Fahrer:in ist tot. Soll tatsächlich dieses Bild den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermittelt werden? Wohl kaum, denn es schafft noch mehr Verunsicherung. Verwendet eine gemäßigte Sprache, jedoch ohne die Dinge zu beschönigen und bietet möglichst einen Blick in die Zukunft. Beispielsweise so: Wir arbeiten intensiv an den erforderlichen Maßnahmen, um diese äußerst schwierige wirtschaftliche Lage soweit gut zu überstehen.

PL: Was ist dein persönlicher Tipp?

Bettina Schwarz: Reduziert die Informationsflut zum Thema Corona. Setzt euch feste Zeitblöcke, in denen ihr euch über seriöse Quellen informiert. Ich nutze beispielsweise nur noch eine Handvoll Quellen und informiere mich konzentriert nur noch drei Mal am Tag zum Stand der Dinge. Alles andere führt meines Erachtens zu einer Überlastung. Ansonsten versuche ich mein Privatleben – wenn auch mit Einschränkungen – fortzuführen. Meinen Cello-Unterricht erhalte ich inzwischen per Skype. Das klappt prima.

Public Link im Gespräch mit Indra Musiol

„Public Link im Gespräch mit…“  ist unsere neue Rubrik auf dem Public-Link-Blog. Jeden Monat treffen und interviewen wir Professionals aus unserem Agenturumfeld, die in unterschiedlichen Bereichen zu Hause sind, zu Kernthemen ihrer Arbeit und aktuellen Entwicklungen der Branche. Ob Markenkommunikation, Office Culture oder Strategic Design, unsere Experten verraten ihre besten Tipps und Tricks. Den Anfang macht Indra Musiol, Innovationscoach und Kreativitätstrainerin, Mitgründerin und Ex-GF von Public Link, die bei uns schon für den ein oder anderen unvergesslichen Workshop verantworlich war.


PL: Hallo Indra, schön, dass du da bist! Heute wollen wir über Workshops sprechen. Wie wichtig ist eine gute Vorbereitung und woran muss man da alles denken?


Indra: Vorbereitung ist die halbe Miete. Ich empfehle, zuallererst einen geeigneten Raum für den Workshop zu schaffen. Bewegung ist wichtig für die Kreativität, also raus mit den großen Tischen. Tageslicht, gelegentliche Frischluft, Platz für Flipcharts und Stellwände sowie für Brainwalks bringen die Gehirnzellen in Schwung. Außerdem ist es hilfreich, sogenanntes Timeboxing zu nutzen, d.h. im Vorfeld zu planen, welcher Teil wie lange in Anspruch nehmen soll. Währenddessen lohnt es sich, die Zeit im Blick haben und immer mal wieder die Uhr zu stellen, wenn es um Ideenfindung und Präsentationszeiten geht – speed doesn’t kill. Und zu guter Letzt: Damit am Ende keiner sagt: „Also, ich wollte eigentlich was ganz anderes bearbeiten“, vorab sammeln, mit was jeder später nach Hause gehen will. Im Zweifel lässt sich so noch die Agenda anpassen.


PL: Was sind deine Tipps, um die Workshop-Teilnehmer auf den Tag einzustimmen? 


Indra: Warm-Ups helfen beim Kennenlernen, Netzwerken und starten den kreativen Flow. Darüber hinaus schaffen sie eine kreative Atmosphäre und fördern das Querdenken. Außerdem sind Workshops auch eine Plattform, um sich kennenzulernen und als Team stärker zusammenzuwachsen. Daher darf es ruhig auch mal spielerisch werden.


PL: Wie vermeidet man den gefürchteten Energie-Knick am Nachmittag?


Indra: Nach dem Mittagessen schlägt gerne das Suppenkoma zu: Darum ist leichte, leckere Verpflegung ein Muss. Während des Tages helfen kleine Snacks gegen schlechte Laune durch knurrende Mägen. Direkt nach dem Mittagessen hilft auch ein kleines Warm-Up dabei, die satten Zellen wieder in Schwung zu bekommen. 


PL: Klingt gut – und lecker! Kennst du das: Kaum ist der Workshop vorbei, verpuffen die Ideen und Vorschläge wieder? Wie kann man hier entgegenwirken?


Indra: Bevor alle müde den Raum verlassen: klar bestimmen, wie es weitergeht. Wer macht was bis wann? Mit wem? Und was braucht er/sie dafür? Außerdem hilft es sehr, das Meeting zu dokumentieren. Ein Fotoprotokoll sollte es für alle Teilnehmer mindestens geben. Besser noch: Eine Kombi aus inhaltlicher Doku und Protokoll. Tipp für Protokoll-Muffel: Eine Person schreibt während des Workshops live und für alle sichtbar mit.


PL: Was möchtest du unseren Lesern noch mit auf dem Weg geben?


Indra: Ein guter Workshop lebt von verschiedenen Methoden. Diese helfen dabei, besser zum Ziel zu kommen, gute Ideen zu finden, Lösungen zu entwickeln oder Themen zu strukturieren und zu priorisieren. Und nicht vergessen: Vor dem Workshop ist nach dem Workshop. Amen.


PL: Vielen Dank für das Gespräch Indra!

© Public Link / Olive Oil World Tour

Public Link auf dreifacher mediterraner Mission…

…in Berlin beim Erschmecken von Olivenöl-Aromen im Hauptbahnhof

…in Köln beim Entdecken eines mobilen Gewächshauses am Schokoladenmuseum

…in Hamburg beim filigranen Schinken-Hobeln für ein 3-Gänge-Menü im Portomarín

Der Oktober startete bei Public Link mit einer besonderen Mission, die uns einige Monate vorher aus dem sonnigen Spanien erreicht hatte: Drei interessante aber auch sehr unterschiedliche internationale Informationskampagnen zu Food-Klassikern aus Spanien benötigten unsere Unterstützung in Sachen Kommunikation. Wichtig für jede der drei Kampagnen: ein jeweils maßgeschneidertes Event bzw. Aktionstag für Multiplikatoren. Herausforderung für uns: Drei Veranstaltungen mit unterschiedlichen kommunikativen Zielsetzungen realisieren und zwar innerhalb von nur 10 Tagen. Eine Mission ganz nach unserem Geschmack, Neues wagen ist schließlich unsere Spezialität. Und so starteten wir am 1. Oktober in Berlin.

Mission 1: Influencer erschmecken intensive Aromen extra nativer Olivenöle

© Public Link / Olive Oil World Tour

Ein professionelles Tasting in intimer Runde und zwar inmitten des Berliner Hauptbahnhofs? Klingt ungewöhnlich und wurde gerade deswegen ein gelungener Nachmittag. Hintergrund der Location: Das Olivenöl-Tasting fand im Rahmen der Olive Oil World Tour (www.oliveoilworldtour.eu) statt, einer Informationskampagne von Olive Oils From Spain und der Europäischen Union, die durch die Metropolen der Welt reist, um über beste extra native Olivenöle aus Europa zu informieren. Vom 30. September bis 13. Oktober 2019 machte die Tour in der Hauptstadt Halt und gab Berlinern und Berlin-Reisenden die Möglichkeit, sich in der Olive Oil Lounge zum „flüssigen Gold“ zu informieren und es ausgiebig zu probieren.

© Public Link / Olive Oil World Tour

Um auch auf den Social Media-Kanälen Hauptstädter und Hauptstadtreisende für die Lounge im Hauptbahnhof zu begeistern und gleichzeitig das ein oder andere Wissenswerte über extra natives Olivenöl zu vermitteln, ließen wir am 1. Oktober Berliner Influencer die besonderen Olivenöl-Aromen probieren – professionell angeleitet vom spanischen Experten Alfonso J. Fernández Lopez. Zusammen mit ihm wurde an den Tasting-Gläsern gerieben, gerochen und je ein Schlückchen Öl im Mund hin und her bewegt, ein fachmännischer Zisch durch die Zähne darf dabei übrigens nicht fehlen. Und plötzlich entfalteten sich Aromen von fruchtig bis scharf – oder wie der Musikvergleich des Experten es verdeutlicht von Coldplay bis Metallica. Dass der Nachmittag mit dem professionellen OIivenöl-Tasting ein voller Erfolg war, war direkt in Anschluss vor allem in Instagram Stories und Posts zu sehen. Schaut doch auch einmal vorbei unter #oliveoilworldtoureu oder #oliveoilmakesatastierworld.

Mission 2: Kölner Lokalmedien entdecken schonenden Obst- und Gemüseanbau in mobilem Gewächshaus

© Fruit Vegetables Europe

Obst und Schokolade: eine perfekte Kombination. Kein Wunder also, dass das mobile Gewächshaus von EUCOFEL, dem Verband europäischer Obst- und Gemüseproduzenten FruitVegetablesEUROPE, auf seiner großen Europatour in Deutschland auf dem Gelände des Schokoladenmuseums Köln Halt machte. Das mobile Gewächshaus ist Teil der von der EU geförderten Informationskampagne „Cultivating the Taste of Europe“ und lädt europaweit Verbraucher dazu ein, den Anbau von Obst und Gemüse im Gewächshaus hautnah zu erleben (https://www.eucofel.eu/).

© Fruit Vegetables Europe

Das wollten sich auch die Kölner Lokalmedien nicht entgehen lassen, deshalb organisierten wir am 6. Oktober individuelle Medientermine, unter anderem für den WDR Köln und die Kölnische Rundschau. Neben einer Besichtigung des Gewächshauses stand auch der Dialog mit einem führenden Insektologen sowie der Generalsekretärin von EUCOFEL auf dem Plan. Am Ende waren sich alle einig: Mit uns ist gut Kirschen essen (und Äpfel, Gurken…).

Nach Olivenöl, Obst und Gemüse war unser Appetit aber erst so richtig angeregt. Zum Glück wartete da schon das nächste kulinarische Event auf uns. In der Hansestadt Hamburg drehte sich alles um einen ganz besonderen Schinken.

Mission 3: Hamburger Journalisten genießen Menü mit Delikatessen-Star Iberischer Schinken

© Ham Passion Tour

Von wegen hanseatische Zurückhaltung – im feinen Restaurant Portomarín in Hamburg-Winterhude feierten wir die spanische Lebensart, als wir dort am 10. Oktober in gemütlicher Runde mit einigen unserer liebsten Food-Journalisten ein ganz besonderes Produkt verkosteten: Jamón Ibérico. Kaum ein Lebensmittel steht so für spanische Gourmettradition wie der iberische Schinken. Um seine Bekanntheit international zu steigern und seine Positionierung zu stärken hat der Branchenverband der Ibérico-Schinkenhersteller (Asociación Interprofesional del Cerdo Ibérico – kurz ASICI) gemeinsam mit der Europäischen Union die dreijährige Kampagne „Ham: the Passion of Europe (https://www.hampassiontour.eu/en/the-passion-of-europe) ins Leben gerufen. Teil des Informations- und Förderungsprogramms ist die 25.000 Kilometer lange „Ham Passion Tour“, die im Oktober 2019 auch Halt in Hamburg machte.

© Ham Passion Tour

Das war für uns der ideale Anlass, um in Hamburg beim gemeinsamen Tasting Journalisten vom Geschmack des Ibérico zu überzeugen. Und sie kamen gern und zahlreich – 15 Journalisten von der „Beef!“ über „So schmeckt…“ bis hin zu „Essen&Trinken“. Kein Wunder, Veranstaltungsort des kulinarischen Abends war das Portomarín, eine der besten Restaurant-Adressen Deutschlands, wenn es um spanische Küche geht. Neben einem speziellen 3-Gänge-Schinken-Menü gab es als kleine Show-Einlage Einblicke in die traditionelle Schneidekunst des Ibérico-Schinkens. Dazu gibt es in Spanien übrigens bis heute einen eigenständigen Ausbildungsberuf. Das Konzept traf auf großen Zuspruch und so schwappte die spanische Lebensart schnell auf die Anwesenden über. Wie wir das wissen? Unsere Gäste gingen spät, satt und mit einem Lächeln nach Hause.