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Public Link im Gespräch mit Schauspielerin und Moderatorin Andrea Gerhard

Regelmäßig treffen und interviewen wir Professionals aus unserem Agenturumfeld, die in unterschiedlichen Bereichen zu Hause sind, zu Kernthemen ihrer Arbeit und Entwicklungen der Branche.
Im aktuellen Gespräch weiht uns Schauspielerin und Moderatorin Andrea Gerhard in die Geheimnisse der Podcastwelt ein und erklärt, wie sie und Partner David Wehle den Nachhaltigkeitspodcast ZWEIvorZWÖLF auf die Beine gestellt haben. Dazu gibt Andrea ein paar handfeste Tipps für Agenturen, die das Medium Podcast effizient für ihre Kunden einsetzen wollen.

PL: Liebe Andrea, warum hast du dich dazu entschieden, einen eigenen Podcast zu starten?

Andrea Gerhard: Mein Partner, David Wehle, und ich hatten eigentlich ein Konzept für eine Nachhaltigkeits-Unterhaltungsshow fürs TV geschrieben. Das Ganze zog sich allerdings etwas und da kamen wir auf die Idee, das Konzept, abgewandelt, schon einmal als Podcast zu starten. Ein Podcast ist technisch viel weniger aufwendig als Bewegtbild und mit zwei Personen realisierbar. Da ich selbst seit Jahren Podcasts konsumiere, war mir das Medium sehr bekannt.
Außerdem wollten wir das Thema Nachhaltigkeit mehr in die Medien bringen, TV war in den letzten Jahren offensichtlich noch nicht bereit dafür. Mir persönlich ist das Thema allerdings so wichtig, dass ich damit „raus“ wollte.

PL: Was macht den Podcast deiner Meinung nach als Medium so beliebt?

Andrea: Podcasts entspannen mehr als Bewegtbild. Wir werden mit animierten und bewegten Bildern im Alltag überversorgt. Beim Podcast hören können sich unsere gestressten Augen erholen. Außerdem sind Podcasts auch super nebenbei zu hören: Beim Kochen, Baden, Bügeln, Reisen etc.
Ein weiterer Punkt ist auch, dass man sehr komprimiert Informationen aufnimmt. Das ist gerade für Menschen ideal, die durch Job und Familie wenig Zeit haben, sich aber trotzdem weiterbilden und mit verschiedenen Themen beschäftigen möchten.

PL: Welche Elemente braucht ein richtig guter Podcast?

Andrea: Ein Intro mit Soundlogo oder eigener Musik. Dazu eine angenehme Moderationsstimme in gutem Tempo von einer oder einem gut vorbereitete:n Moderator:in. Und ein Outro. Darüber hinaus hilft eine Wiedererkennung im Podcastbild sowie ein guter, prägnanter Name. Außerdem gesammelte Infos in Kurzform zum Nachlesen, die sogenannten „Shownotes“.

PL: Wie wird sich die Podcast-Szene in den nächsten Jahren verändern? Ist der Markt schon gesättigt oder gibt es noch Platz für Newcomer:innen?

Andrea: Auf keinen Fall ist der Markt gesättigt – ich denke, er wird sogar noch weiterwachsen und große Stars hervorbringen. Außerdem werden wir immer mehr Werbung in Podcasts erleben, denn seit über einem Jahr wird von Unternehmen vermehrt auch Marketingbudget für Platzierungen von Produkten in Podcasts ausgegeben. Bei dieser Entwicklung stehen wir erst am Anfang, das kommt gerade erst bei den Unternehmen und Budgetentscheider:innen an.

PL: Wie wählt Ihr Eure Gäste aus? Was sind absolute No-Gos für Euch?

Andrea: Das ist eine Mischung aus Vielem. Am Anfang habe ich mir eine Liste gemacht mit Menschen, die mich inspirieren, deren Arbeit oder Persönlichkeit ich großartig finde. Mittlerweile bekommen wir aber auch ganz viele Gäste für ZWEIvorZWÖLF durch unsere Zuhörer:innen oder auch durch Agenturen empfohlen. David und ich schauen uns dann die Menschen genau an und prüfen, ob es passt. Kein Platz hat definitiv Rassismus in jeglicher Form bei uns. Unsere Gäste müssen unsere Werte einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft teilen.

PL: Wie kann die PR Podcaster:innen unterstützen?

Andrea: Zum einen können Agenturen schauen, ob es zu ihren Kundinnen und Kunden passende Podcasts gibt und sie dann einfach als Gäste vorschlagen. Hat das funktioniert liegt es an der PR, viel Aufmerksamkeit für die Folge zu schaffen, damit vielleicht noch weitere Medien über die Episode berichten. PR kann außerdem für Medienpartnerschaften sorgen und für die Platzierung von Werbung in Podcasts.

PL: Wie sieht eine ideale Zusammenarbeit für Euch aus?

Andrea: Für uns ist es ideal, wenn uns eine Agentur einen Knallergast vorschlägt – bei euch war es das Naturkosmetksiegel NATRUE. Das hat super zu uns gepasst. Wir haben dann eine Folge mit NATRUE aufgenommen und ihr habt die Episode auch auf allen Kanälen geteilt. So erreicht man dann nochmal zehn bis 30 Prozent neue Hörer:innen und davon profitieren alle.

PL: Vielen Dank für das Gespräch Andrea!

Den Podcast zweiVORzwölf gibt es bei Spotify, Apple Podcast und Google Podcast.

Public Link im Gespräch mit Indra Musiol

„Public Link im Gespräch mit…“  ist unsere neue Rubrik auf dem Public-Link-Blog. Jeden Monat treffen und interviewen wir Professionals aus unserem Agenturumfeld, die in unterschiedlichen Bereichen zu Hause sind, zu Kernthemen ihrer Arbeit und aktuellen Entwicklungen der Branche. Ob Markenkommunikation, Office Culture oder Strategic Design, unsere Experten verraten ihre besten Tipps und Tricks. Den Anfang macht Indra Musiol, Innovationscoach und Kreativitätstrainerin, Mitgründerin und Ex-GF von Public Link, die bei uns schon für den ein oder anderen unvergesslichen Workshop verantworlich war.


PL: Hallo Indra, schön, dass du da bist! Heute wollen wir über Workshops sprechen. Wie wichtig ist eine gute Vorbereitung und woran muss man da alles denken?


Indra: Vorbereitung ist die halbe Miete. Ich empfehle, zuallererst einen geeigneten Raum für den Workshop zu schaffen. Bewegung ist wichtig für die Kreativität, also raus mit den großen Tischen. Tageslicht, gelegentliche Frischluft, Platz für Flipcharts und Stellwände sowie für Brainwalks bringen die Gehirnzellen in Schwung. Außerdem ist es hilfreich, sogenanntes Timeboxing zu nutzen, d.h. im Vorfeld zu planen, welcher Teil wie lange in Anspruch nehmen soll. Währenddessen lohnt es sich, die Zeit im Blick haben und immer mal wieder die Uhr zu stellen, wenn es um Ideenfindung und Präsentationszeiten geht – speed doesn’t kill. Und zu guter Letzt: Damit am Ende keiner sagt: „Also, ich wollte eigentlich was ganz anderes bearbeiten“, vorab sammeln, mit was jeder später nach Hause gehen will. Im Zweifel lässt sich so noch die Agenda anpassen.


PL: Was sind deine Tipps, um die Workshop-Teilnehmer auf den Tag einzustimmen? 


Indra: Warm-Ups helfen beim Kennenlernen, Netzwerken und starten den kreativen Flow. Darüber hinaus schaffen sie eine kreative Atmosphäre und fördern das Querdenken. Außerdem sind Workshops auch eine Plattform, um sich kennenzulernen und als Team stärker zusammenzuwachsen. Daher darf es ruhig auch mal spielerisch werden.


PL: Wie vermeidet man den gefürchteten Energie-Knick am Nachmittag?


Indra: Nach dem Mittagessen schlägt gerne das Suppenkoma zu: Darum ist leichte, leckere Verpflegung ein Muss. Während des Tages helfen kleine Snacks gegen schlechte Laune durch knurrende Mägen. Direkt nach dem Mittagessen hilft auch ein kleines Warm-Up dabei, die satten Zellen wieder in Schwung zu bekommen. 


PL: Klingt gut – und lecker! Kennst du das: Kaum ist der Workshop vorbei, verpuffen die Ideen und Vorschläge wieder? Wie kann man hier entgegenwirken?


Indra: Bevor alle müde den Raum verlassen: klar bestimmen, wie es weitergeht. Wer macht was bis wann? Mit wem? Und was braucht er/sie dafür? Außerdem hilft es sehr, das Meeting zu dokumentieren. Ein Fotoprotokoll sollte es für alle Teilnehmer mindestens geben. Besser noch: Eine Kombi aus inhaltlicher Doku und Protokoll. Tipp für Protokoll-Muffel: Eine Person schreibt während des Workshops live und für alle sichtbar mit.


PL: Was möchtest du unseren Lesern noch mit auf dem Weg geben?


Indra: Ein guter Workshop lebt von verschiedenen Methoden. Diese helfen dabei, besser zum Ziel zu kommen, gute Ideen zu finden, Lösungen zu entwickeln oder Themen zu strukturieren und zu priorisieren. Und nicht vergessen: Vor dem Workshop ist nach dem Workshop. Amen.


PL: Vielen Dank für das Gespräch Indra!