Verluste in Milliardenhöhe, Entlassungen, Insolvenzen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Kultur- und Eventbranche waren in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig Teil kontrovers geführter Debatten und Diskurse. Zwischen allgemeiner gesellschaftlicher Verantwortung und berechtigter Sorgen von Branchenmitgliedern war es oft nur ein schmaler Grat. Mittlerweile befinden wir uns im zweiten Jahr der Pandemie und die weltweit fortschreitenden Impfkampagnen nähren die Hoffnung, dass wir uns am Ende des Tunnels befinden. Zeit, den Blick nach vorne zu richten, denn auch wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden wieder Kommunikationskonzepte umzusetzen, die über das rein Digitale hinausgehen. Wie sehen die Veranstaltungen und Events der Zukunft aus? In welcher Form findet die Kommunikation statt? Welche Rolle wird das Thema Nachhaltigkeit einnehmen?
Dafür hat sich Public Link mit drei Partner:innen und Veranstaltungs-Expert:innen unterhalten, die einen Ausblick auf die Zukunft der Eventbranche wagen.
Als Head of Human Resources und Project Lead Events der Marketingagentur „B2M Creative” verfügt Marina Burdorf über langjährige Erfahrung in der Branche und weiß um die Bedeutung interpersonaler Zusammenkünfte. Dennoch geht auch sie davon aus, dass hybride Events das Format der Zukunft sein werden.
Vor dem Bildschirm fehlen die Emotionen
Seit über einem Jahr befinden wir uns in einer sonderbaren und gleichzeitig herausfordernden Situation, die die gesamte Kultur- und Eventbranche nachhaltig prägt. Es ist eine bisher nie dagewesene Situation, sodass jegliche Erfahrungswerte fehlen – für Veranstalter:innen, für Eventteilnehmer:innen, für Kulturtreibende, aber auch für die Politik.
Aktuell lässt sich ein Trend zu digitalen Events verzeichnen, um die Community auch weiterhin zu aktivieren. Hier werden Chancen genutzt, um Gemeinschaften aufzubauen, sie sogar überregional zu erreichen und untereinander zu vernetzen. Verschiedene Communities wachsen auf diesem Wege digital zusammen.
Doch auch wenn es Möglichkeiten gibt, fehlt trotzdem etwas – all das, was Events eigentlich auszeichnet: das Kennenlernen Gleichgesinnter, das Abschalten vom Alltag, das „Once in a Lifetime“-Gefühl. Diese Emotionen kommen vor dem Bildschirm nicht auf. Besonders nicht, wenn man in Home Office Zeiten bereits einen Großteil seiner Zeit davor verbringt.
Hybride Events vereinen das Beste aus zwei Welten
Aus meiner Sicht wird das Format der hybriden Events zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies birgt auch das Potenzial zwei wunderbare Formate zu vereinen und das Bestmögliche aus beiden für sich zu nutzen und auf diesem Wege das Live-Eventerlebnis zu verlängern.
Events sind kein reines Freizeitvergnügen sondern tragen einen bedeutenden Teil zur Gesamtwirtschaft bei. Dies wird leider oftmals vergessen – und das, obwohl 1,5 Mio. Personen in der Event- und Kulturbranche tätig sind und viele derzeit Umsatzeinbußen von bis zu 100 Prozent erfahren müssen. Das Kulturleben lebt vom Herzblut genau dieser Menschen und deshalb muss zunehmend darauf geachtet werden, diese Menschen zu unterstützen.
Differenziert ausgearbeitete Pilotprojekte und das Update für die Corona-Warn-App 2.0, das eine Event-Registrierung ermöglichen soll, wecken Hoffnung.
B2M Creative
Die international agierende Agentur für Field Marketing, Performance Advertising und Community Marketing zählt zahlreiche Brands aus den Sektoren Sport, Innovation und Lifestyle zu ihrer Kundschaft. B2M möchte Menschen und Marken zusammenbringen, um Ideen, Träume und Visionen zu verwirklichen sowie Projekte inspirierend und innovativ zu gestalten.