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Fairgency – Unser Weg zur fairen Agentur

Wir stecken in Zeiten des Umbruchs. Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Wertschätzung spielen in unserer Gesellschaft mittlerweile (zum Glück!) eine große Rolle. Zum einen sehen wir, was in der Welt passiert und reagieren, zum anderen haben uns die letzten 3 Jahre auch zu einem Umdenken gezwungen. Nicht nur im privaten Raum, sondern auch besonders in der Arbeitswelt. Das ist gut und wichtig, denn nur so haben viele Arbeitgeber:innen beispielsweise einsehen können, dass Home-Office-Tage zu mehr Produktivität im Team führen können. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel und besonders Agenturen gelten auch weiterhin als Orte mit langen Arbeitszeiten, schlechter Bezahlung, hohem Druck oder zu wenig Anerkennung. Unsere Freunde der PR Agentur Mashup Communications hatten die Nase voll von dem schlechten Ruf, den Agenturen haben und haben kurzerhand die Initiative Fairgency in die Welt gerufen. Das fanden wir so gut, dass wir uns dem direkt angeschlossen haben.

Die Initiative Fairgency und ihr Manifest

Agenturen sind innovativ, legen dafür aber nicht zu viel Wert auf Mitarbeitendenbedürfnisse. Aber warum sollte nicht beides gehen – Innovation und glückliche Mitarbeitende? Mashup Communications wollten zeigen, dass es faire Agenturen gibt, die transparent sind und sich über Mitarbeitendenrechte informieren und diese umsetzen. Um genau zu definieren, was eine faire Agentur eigentlich ausmacht, haben sie das Fairgency Manifest aufgesetzt, indem grundlegende Leitgedanken festgelegt wurden. Wer sich mit den Leitgedanken identifiziert, kann sich ganz öffentlich zu ihnen bekennen.

Die Leitgedanken der Fairgency

Flexibilität

Wie oben schon angesprochen, hat sich die Art, wie wir arbeiten, besonders in den letzten drei Jahren verändert. Sowohl Arbeitgeber:innen, als auch Arbeitnehmer:innen haben die Vor- und Nachteile von Home-Office kennengelernt. Studien, wie die des OECD Global Forum on Productivity, zeigen, dass Home-Office zu mehr Produktivität führen kann. Das liegt unter anderem an einem gesteigertem Wohlbefinden der Mitarbeitenden, unter anderem durch Zeit, die eingespart wird, weil das Pendeln wegfällt, den (meistens) ruhigen Schreibtisch Zuhause, an dem man sich besser konzentrieren kann oder aber auch der Eigenverantwortung im Home-Office. Die Möglichkeit, im Zuhause zu arbeiten, ermöglicht es auch, den Radius für spannende Talente zu erweitern. So konnten wir zum Beispiel Louise rekrutieren, die als echtes Nordlicht zwar in Hamburg wohnt, aber durch Zoom & Co trotzdem immer mit uns verbunden und so auch remote nicht in ihrer Arbeit eingeschränkt ist.

Allerdings bietet Home-Office nicht nur Vorteile. Im Büro gibt es kürzere Kommunikationswege, denn auch wenn es wirklich einfach ist, Kolleg:innen via Slack oder Microsoft Teams zu erreichen, ist der Weg im Büro zum nächsten Schreibtisch doch etwas kürzer und einfacher. Die Pandemie hat auch gezeigt, dass Personen, die ausschließlich Zuhause arbeiten, häufiger mit Einsamkeit und psychischen Auswirkungen zu kämpfen haben. Daraus lässt sich schließen, dass die soziale Interaktion im Büro auch eine große Auswirkung auf unser Wohlbefinden hat. 

Lisa ist eine unserer Kolleg:innen, die häufig und gerne ins Büro kommt. Sie sagt dazu: 
„Am wichtigsten ist mir bei der Arbeit im Büro die soziale Interaktion mit Kolleg:innen – der Austausch von Ideen, die Zusammenarbeit an Projekten und das Netzwerken sind im Büro oft einfacher und effektiver als im Home-Office. Ein weiterer Vorteil des Büros ist, dass es eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit schafft. Durch das Pendeln zur Arbeit und das Verlassen des Büros am Ende des Arbeitstages kann ich leichter abschalten und meine Freizeit genießen, ohne ständig von beruflichen Aufgaben abgelenkt zu werden.“

Hier ist es wichtig, auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden einzugehen und ihnen die Flexibilität einzuräumen, sowohl im Büro als auch Remote arbeiten zu können. Bei Public Link haben wir mindestens einen Bürotag, den sich jede:r frei einteilen kann. So sehen wir uns regelmäßig und können gleichzeitig die Vorteile von Home-Office und Büro genießen.

Neben dem Arbeitsort gehören auch verschiedene Arbeitszeitmodelle zu einer flexiblen Arbeitskultur. So haben wir einige Kolleg:innen, die neben ihrer Tätigkeit als Consultant bei uns spannende Dinge in ihrer Freizeit unternehmen und deswegen weniger als 40 Stunden arbeiten. Elisa macht zum Beispiel nebenbei eine Weiterbildung zur Grafikdesignerin. Flexible Arbeitszeit bedeutet bei uns aber nicht nur die Anzahl an Stunden, sondern auch die Einteilung der Zeiten. So können die Arbeitnehmer:innen bei Public Link selbst entscheiden, wann sie den Tag beginnen und enden. Und auch wichtige Termine während der Arbeitszeit können wahrgenommen werden.

Auch Yve arbeitet in Teilzeit bei uns und ist froh über die Flexibilität, die Public Link bietet: 
“Flexibles Arbeiten heißt für mich Work-Life-Balance. Für mich ist eine 40 Stundenwoche, 9-5, 5 Tage die Woche im Büro schon lange nicht mehr mein persönlicher Standard. Mein Anspruch an meine Arbeit ist, dass sich mein Job zeitlich sehr gut mit meinem Leben vereinbaren lässt, ob Hunderunde, Arzttermin, Arbeiten aus dem Ausland – all das kann ich bei Public Link problemlos flexibel umsetzen.”

Wertschätzung

Zu einer fairen Agentur gehört auch ein wertschätzendes Miteinander und eine offene Kommunikation, zwischen Kolleg:innen, durch die Führungsebene, aber auch mit den Kund:innen. Die Kommunikation mit unseren Kund:innen ist uns bei Public Link sehr wichtig. Darum freuen wir uns immer sehr, wenn wir die Möglichkeit haben, unsere Kund:innen persönlich zu treffen. Aber auch die Feedbackkultur im Team wird bei Public Link groß geschrieben. In vierteljährlichen Reflexionsgesprächen wird mit den Mitarbeitenden über die letzten Projekte, Erfolge und Entwicklungspotenziale gesprochen. Und jeden Freitag feiern wir gemeinsam die Highlights der Woche. Für uns gehört zum Thema Wertschätzung aber auch das Vertrauen, das jeder und jedem Mitarbeitenden entgegengebracht wird. 

Unsere Werkstudentin Juliette findet für die Wertschätzung bei Public Link die richtigen Worte:
„Bei Public Link wurde mir seit Beginn meiner Anstellung Vertrauen entgegengebracht. Das bedeutet, dass mir bei der Bearbeitung von Aufgaben freie Hand gelassen wird und ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten in die Arbeit einfließen lassen kann. Ohne nach einem Schema X vorgehen zu müssen, kann ich mit meinen eigenen Ansätzen lösungsorientiert arbeiten, um so einen Anteil zu verschiedenen Projekten beitragen zu können.“

Diversität

Diversität nimmt nicht nur in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein, sondern bekommt auch bei Public Link große Aufmerksamkeit. Es sollte nicht wichtig sein, welches Geschlecht jemand hat, woran jemand glaubt, wen jemand liebt oder wie jemand aussieht. Bei Public Link hat jede:r die gleichen Chancen. Wir wissen, dass da aber noch viel Luft nach oben ist. Darum bilden wir uns zu dem Thema weiter und verbessern uns täglich, wenn es beispielsweise um genderneutrale Sprache, barrierefreies Arbeiten oder aber sensible Kommunikation geht. Public Link verpflichtet sich dazu, alles für eine diversere Arbeitsumgebung zu machen. 

Vergütung

Schlechte Bezahlung und viele Überstunden – daran denkt man zuerst, wenn man an die Arbeit in einer Agentur denkt. Aber die Agenturen, die sich zu dem Fairgency Manifest bekennen, stellen sicher, dass ihre Mitarbeitenden fair vergütet werden. Jede:r muss den Lohn bekommen, den er oder sie für seine oder ihre Arbeitsleistung verdient. Arbeitsverträge sind fair gestaltet und werden ganz offen mit den Mitarbeitenden besprochen. Und auch Beförderungen und Aufstiegschancen werden neutral und offen mit jedem oder jeder einzelnen kommuniziert.

Nicola ist Ende 2021 in Elternzeit gegangen. Es war für sie sehr wichtig, die Themen Beförderung und persönliche Weiterentwicklung im Vorfeld zu besprechen, damit sie so im November letzten Jahres wieder reibungslos durchstarten konnte:
„Eine faire und zielführende Beförderung hat für mich schon lange nichts mehr mit starren Unternehmensstrukturen und der klassischen Karriereleiter zu tun. Das ist heutzutage, besonders in der Agenturwelt, einfach nicht mehr zeitgemäß. Viel sinnvoller ist es doch, neben der professionellen Ebene auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu verfolgen, um die Positionen im Unternehmen mit den Skills und Erfahrungen jedes oder jeder Einzelnen zu verknüpfen. Schon bevor ich 2021 in Elternzeit gegangen bin, war klar, dass meine Rolle langfristig durch neue Arbeitszeitenmodelle und meine individuelle Weiterentwicklung angepasst werden muss. Wir haben also schon frühzeitig umgedacht und mir im Bereich New Business einen Platz innerhalb der Agentur geschaffen, der mir auch nach meiner Elternzeit die Flexibilität und Selbstständigkeit bietet, die ich mir in meinem Arbeitsumfeld wünsche. Beide Seiten profitieren dadurch von dieser natürlichen Entwicklung innerhalb des Unternehmens.“

Förderung

Jede:r Mitarbeitende hat unterschiedliche Stärken, die es auszubauen gilt. Aus diesem Grund bietet Public Link seinen Mitarbeitenden jedes Jahr ein individuelles Weiterbildungsbudget. Dabei ist es wichtig, gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu überlegen, welche Fähigkeiten ausgebaut werden können und was den oder die Mitarbeitende wirklich weiterbringt. Zusätzlich werden in den regelmäßigen Reflexionsgesprächen auch persönliche Ziele formuliert, die gemeinsam erarbeitet werden.

Isabell hat im letzten Jahr eine Weiterbildung im agilen Projektmanagement gemacht: 
“Meistens weiß ich ganz genau, in welchen Bereichen ich mich weiterbilden möchte. Umso wichtiger ist es, dass ich eine Rückmeldung bekomme, ob meine Einschätzungen im Unternehmen auch so wahrgenommen werden. Beim agilen Projektmanagement sah ich besonders Vorteile für meine persönliche Arbeitsorganisation, aber es hat sich schnell herausgestellt, dass meine Weiterbildung eine Bereicherung für die gesamte Agentur ist.”

Transparenz

Das Manifest beschreibt Transparenz damit, Mitarbeitende stets in wichtige Entscheidungen einzubeziehen und über Entwicklungen innerhalb der Agentur zu informieren. Für Public Link bedeutet es aber auch, ganz transparent bei der Zusammenarbeit mit Kund:innen zu sein und beispielsweise offenzulegen, welche Leistungen wie vergütet werden. Kund:innen sind dabei immer aktiv Teil der Arbeitsumsetzung und werden in den Prozess mit einbezogen.

Umso mehr freuen wir uns, genau diese Rückmeldung von unseren Kund:innen zu bekommen.

Stephanie Schuricht von der PaulCamper GmbH hat uns beispielsweise folgende Rückmeldung gegeben:
“Zusammen mit Public Link hat PaulCamper eine aktive und reaktive PR Arbeit, sowie Social Media Planung, -Ausführung und -beratung umgesetzt. Am meisten Spaß bei der Zusammenarbeit mit Public Link hatte ich an dem offenen und transparenten Austausch mit dem Team.”

Kundenbeziehung

Mit den Worten von Stephanie Schuricht  schaffen wir auch einen schönen Übergang zum letzten Leitgedanken des Fairgency Manifests: Der Kundenbeziehung. Hierbei geht es um ein wertschätzendes Miteinander – sowohl von Agentur- als auch von Kundenseite. Die Grundlage für diese Wertschätzung ist eine aufwandsgerechte Arbeit, die auf Augenhöhe verkauft wird. Das bedeutet auch, dass wir bei Public Link unseren Kund:innen immer beratend zur Seite stehen und auch von Maßnahmen abraten, wenn wir der Meinung sind, dass diese nicht zum Ziel führen. Das setzt eine Menge Vertrauen voraus, das wir beidseitig gewinnen, indem wir immer im engen Austausch stehen und uns, wenn möglich, auch regelmäßig persönlich treffen. Denn unser Motto ist: Die Kund:innen und Public Link haben dasselbe Ziel – Erfolg für das Produkt des Kunden.

Gemeinsam mit 17 weiteren Agenturen haben wir uns entschieden, uns diese 7 Leitideen auf die Fahne zu schreiben und arbeiten kontinuierlich daran, uns zu verbessern – Für unsere Mitarbeitenden, für unsere Kund:innen und für Partner:innen. Uns ist bewusst, dass es noch eine Menge Arbeit gibt, um allen gerecht zu werden, aber mit dem Bekennen zu dem Fairgency Manifest haben wir schon die ersten Schritte hin zu einer fairen Agentur gemacht.


Autorin: Isabell – Social Media Consultant

Liebling, wir haben unser Büro geklont

Von digitalen Zwillingen und Metaverse

Habt ihr auch noch kein Haus in einem Metaverse gekauft und fragt Euch ständig was NFT’s sind? Die neuen Begrifflichkeiten häufen sich und daher wollen wir einen dieser modernen Fortschritte einmal genauer unter die Lupe nehmen – digitale Zwillinge. Nein, ein digitaler Zwilling ist keine futuristische Version des Arnold Schwarzenegger Films “Twins” und auch keine virtuelle Umsetzung des Erich Kästner Klassikers “Das doppelte Lottchen”. Es handelt sich hierbei um eine digitale Kopie eines realen Ortes oder Objekts, eingebettet in reichhaltige Daten, die aktualisiert werden können, um Änderungen in seinem physischen Gegenstück widerzuspiegeln.

“Ein digitaler Zwilling ist ein digitales Abbild eines realen Ortes oder Objekts. Diese digitalen Zwillinge werden normalerweise entweder mit hochentwickelten Kamerasystemen oder mit mobilen Apps für iOS und Android erfasst. Nach der Erfassung können die maßgenauen digitalen 3D-Modelle schnell aktualisiert werden, um Änderungen an ihrem physischen Gegenstück zu berücksichtigen.” – James Morris-Manuel,  EMEA-Geschäftsführer bei Matterport

Digitale Zwillinge sind beim Aufbau der Metaversen nicht wegzudenken. Sie können maßstabsgetreue reale Räume in diese virtuelle Spiegelwelt importieren. In künftigen Metaversen wird es Milliarden digitaler Zwillinge geben und könnte die Art und Weise, wie Unternehmen und Verbraucher die physische Umgebung in Gebäuden erleben, sich in ihr aufhalten und sie wahrnehmen, grundlegend ändern.

Mit Blick auf die Zukunft werden die verschiedenen Metaversen digitale Nachbildungen physischer Räume erfordern, in denen die Menschen die gebaute Umwelt besser verstehen, analysieren, sich mit ihr auseinandersetzen und sie erleben können. Da weltweit immer mehr Gebäude und Räume online gestellt werden und die Menschen zunehmend virtuelle Orte besuchen, kommt den digitalen Zwillingen eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, einen Beitrag zur Spiegelwelt zu leisten und einen Weg zu wirtschaftlichem Wohlstand zu finden.

Meta – was?

Der Begriff „Metaverse“ wurde erstmals in dem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ genutzt. In dem aus dem Jahr 1992 von Neal Stephenson veröffentlichten Buch beschreibt das Metaverse eine virtuelle Realität, in der Menschen als dreidimensionale Avatare miteinander interagieren. Das Ganze erinnert ein wenig an heutige Online-Rollenspiele mit mehreren Mitspieler:innen. Jedoch gibt es kein Spiel, keinen Highscore, kein festgelegtes Ziel. Das Metaverse kann aber die Plattform für mehrere Spiele sein und ist eher als eine digitale Alternative zur physischen Welt aufgebaut. Ein ähnliches Konzept wurde durch die Steven Spielberg-Verfilmung des Buches „Ready Player One“ bekannt.

Unsere interne Metaverse-Expertin erklärt noch einmal genau, was der Begriff Metaverse auf sich hat: 

Unter Metaverse versteht man in Echtzeit gerenderte, unbegrenzte, dauerhafte 3D-Räume, in denen sich Nutzer:innen als Avatare frei bewegen können. Es umfasst verschiedene kollektive 3D-Räume, in denen man erkunden, gestalten, spielen, arbeiten, soziale Kontakte knüpfen kann – ohne sich im selben physischen Raum zu befinden. Dabei muss man verstehen, dass es nicht DAS Metaverse gibt, sondern viele verschiedene Metaversen und somit mehrere virtuelle Welten, die sich im Kern aber nicht verbinden lassen. Einige von ihnen sind sehr bekannt, wie Roblox, das mit seinen 219 Millionen Usern zur Zeit als erfolgreichstes Metaverse gilt. Weitere berühmte virtuelle Welten, die man ebenso als Metaverse versteht, sind Decentraland, The Sandbox & Horizon World (Meta).

Am Ende soll die ultimative Eigenschaft des Metaverse die Dezentralität sein. Es wird keine große Plattform, wie Amazon, Google oder Facebook geben, die den Markt kontrolliert, sondern dezentral funktionieren. Jede:r hat die Kontrolle über seine eigenen Daten und kann ganz transparent nachvollziehen, was damit geschieht.

Fun Facts: 

  1. Es gibt keine Verbindung von einem Metaverse ins nächste.
  2. Das Metaverse kann niemals beendet oder pausiert werden. Es läuft immer weiter.
  3. Das Metaverse ist live und findet in Echtzeit statt.
  4. Im März 2022 fand im Decentraland die erste Metaverse Fashion Week statt.
  5. Jedes Metaverse hat seine eigene Wirtschaft. Man kann dort investieren, kaufen, verkaufen und für Arbeit innerhalb des Metaverse bezahlt werden.
  6. Prominente haben ihre eigenen virtuellen Räume in einem Metaverse: Paris Hilton besitzt eine eigene Insel namens Paris World in Roblox und Snoop Doog baut sich in Sandbox ein Snoopverse
  7. Fußballer Kevin Prince Boateng hat in einem Metaverse geheiratet – auf dem Mond!

Unser Büro 2.0

Da der Trend, die gebaute Welt online zu bringen, anhält, entdecken große und kleine Unternehmen die Optimierungsvorteile, die die Digitalisierung ihrer Gebäude und Räume mit sich bringt. Mit Hilfe der Capture App und der mobilen Smartphone-Halterung Axis unseres Kunden Matterport haben wir einen digitalen Zwilling von unserem Büro erstellt. Wie das Ganze funktioniert und welche Vorteile digitale Zwillinge mit sich bringen, erklären wir hier!

©Matterport

„Einfach herunterladen und loslegen. Mit einem kostenlosen Abonnement kann jeder sein Zuhause, Büro oder Hotel mit jedem kompatiblen Android- oder iOS-Gerät digitalisieren. Besser kann der Einstieg in Matterport nicht sein.“  RJ Pittman, der Vorsitzende und Geschäftsführer von Matterport

Als erstes haben wir uns die kostenlose Matterport Capture App heruntergeladen, unser Agentursmartphone mit der mobilen Halterung Axis verbunden und das Stativ an den von uns gewählten Startpunkt aufgestellt. Der Display zeigt nun an, wie man sein Handy positionieren soll und ab da funktioniert schon alles von selbst. Ist der erste Winkel aufgenommen, muss man nur das Stativ umplatzieren, sodass am Ende wirklich jede Ecke digitalisiert werden kann. Zum Schluss lädt man seinen Scan hoch und Matterport entwickelt in kurzer Zeit einen digitalen Zwilling des persönlichen Lieblingsspot. Klingt einfach, ist es auch!

Die Dollhouse-Ansicht unseres Büros in der Albrechstraße 14, Berlin.

Digitale Zwillinge erleichtern die Arbeit

Digitale Zwillinge können vielfältig eingesetzt werden, egal in welcher Branche, von Immobilienunternehmen über das Baugewerbe, dem Einzelhandel und der Tourismusbranche bis hin zu Versicherungen und dem Gebäudemanagement.

Gerade in der Immobilienbranche boomte während der Pandemie die Nachfrage nach digitalen Zwillingen. Als es potenziellen Käufer:innen aufgrund des Lockdowns nicht möglich war, Immobilien persönlich zu besichtigen, erstellten die Immobilienmakler:innen mit Hilfe von digitalen Zwillingen virtuelle Rundgänge, die es Käufer:innen ermöglichen, Immobilien zu besichtigen, ohne vor Ort zu sein. Inzwischen nutzen auch gewerbliche Immobilienunternehmen digitale Zwillinge, um Kunden bei der Planung und Optimierung von Initiativen zur Rückkehr von Mitarbeiter:innen an den Arbeitsplatz zu unterstützen. Im Baugewerbe können Ingenieur:innen Standorte per Klick besuchen, um schwierige oder potenziell invasive Bauarbeiten aus der Ferne zu planen. Dies beschleunigt durch schnelleres Projektmanagement die Bauzeit. Mithilfe der Technologie des digitalen Zwillings kann ebenso die Tourismusbranche profitieren. Virtuelle Nachbildungen von Hotels und Ferienhäusern ermöglicht es Urlauber:innen bereits vor der Reise die künftige Unterkunft zu besichtigen – getreu dem Motto: check-out before check-in. Das Gleiche gilt für Museen, Galerien oder historischen Stätten: digitale Zwillinge dieser Art lassen Besucher:innen Kulturgüter virtuell erkunden, ohne sie jemals betreten zu müssen. Auch Einkäufe werden durch digitale Zwillinge optimiert – sie schaffen ein besseres Einkaufserlebnis, stimmen vor Ort und Online-Einkäufe besser aufeinander ab und erhöhen somit die Kundenbindung. Von einer virtuellen Anprobe der Kleidung, über die Visualisierung des eigenen Zuhause für den Online-Möbelkauf bis hin zur Besichtigung eines neuen Ladens vor Eröffnung ist alles dabei.

Über Matterport: Matterport, Inc. (Nasdaq: MTTR) ist führend bei der digitalen Transformation der gebauten Welt. Die zukunftsweisende Geodatenplattform verwandelt Gebäude in Daten, um nahezu jeden Raum wertvoller und zugänglicher zu machen. Deren Technologie ermöglicht es jedem, der ein Smartphone besitzt, einen digitalen Zwilling eines beliebigen physischen Raums zu erstellen. Aus diesem Grund werden digitale Zwillinge eine wichtige Grundlage für den Aufbau des Metaverse sein. Matterport baut seit über zehn Jahren ein starkes, skalierbares, globales Geschäft auf. Anfang 2022 haben über 500.000 Kunden in 177 Ländern mehr als sechs Millionen Räume mit Matterport online gestellt, die Milliarden Quadratmeter Fläche umfassen – das entspricht 5x NYC. Erfahren Sie mehr unter matterport.com und sehen Sie sich die Galerie der digitalen Zwillinge an.

Unsere Kundinnen & Kunden zeigen Solidarität!   

Dass wir alle sprachlos und überfordert in den Osten Europas schauen, liegt auf der Hand. Die aktuelle Situation und das damit verbundene Leid macht viele Menschen sehr betroffen und lässt uns hilflos fühlen. Millionen von Menschen sind bereits aus der Ukraine vor dem Krieg in den Westen geflohen und benötigen jetzt Unterstützung. In ganz Europa werden Friedensdemonstrationen veranstaltet, Unterkünfte organisiert und Hilfsgüter gesammelt und transportiert – es gibt unzählige Möglichkeiten den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Wir bei Public Link haben uns dafür entschieden, dass wir uns individuell engagieren möchten und setzen das auch aktiv um. Wie wir das machen, kannst du auf unseren sozialen Netzwerken Instagram und LinkedIn verfolgen.

Unsere Kundinnen & Kunden leisten ebenso ihren Beitrag, um die Menschen dort und ihre Angehörigen in Deutschland zu unterstützen. Der Energie-Lebensmittel-Hersteller Clif Bar arbeitet mit seinem langjährigen Partner Convoy of Hope zusammen, um Soforthilfe zu leisten und dessen Hilfsmaßnahmen vor Ort zu unterstützen. Die finnische Sneakermarke Rens spendet für zwei Monate 100 Prozent aller Einnahmen aus dem Verkauf von „Ocean Blue Sneaker“ an gemeinnützige Hilfsorganisationen und MEININGER Hotels stellt einige Hotelzimmer für Geflüchtete in Berlin zur Verfügung.

Auch das vegane Modelabel Alife & Kickin zeigt sich solidarisch – wie genau sie die Ukraine unterstützen, erzählt uns Lisa Schwebel von Alife & Kickin in einem Kurzinterview:

Alife & Kickin® ist eine faire und vegane Street- und Sportswearmarke mit Fokus auf Stil, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Das umweltfreundliche Modelabel, das seit 2013 alle tierischen Produkte aus seinen Kollektionen verbannt hat, ist offiziell PETA Approved Vegan.

PL: Liebe Lisa, schön, dass du dir Zeit für uns nimmst. Bitte stell dich und deinen Job doch einmal kurz vor.

Lisa Schwebel: Ich bin Lisa, arbeite freiberuflich bei Alife & Kickin und bin hauptsächlich für die [die Produktion und Kampagnenplanung der] Image Shootings verantwortlich. Aktuell übernehme ich auch den Social Media Account. 

PL: Der 24. Februar 2022 wird wohl einer der Schock-Marker in unser aller Erinnerung bleiben. Seid ihr als Unternehmen von der aktuellen Situation betroffen und wie geht ihr damit um? 

Lisa: Unsere Produktion war dadurch nicht betroffen. Jedoch muss man sagen, dass es emotional natürlich ein Stillstand war. Ich habe auch die Social Media Aktivitäten erst einmal pausiert. Jedoch aus dem Grund, dass ich selbst an der Avus-Raststätte vor Berlin geholfen habe Kisten zu packen und gar nicht aktiv für Alife & Kickin tätig war. Auch unser Geschäftsführer Nick hat neben dem üblichen Wahnsinn zwei Wohnungen komplett ausgebaut und renoviert, damit er Flüchtlinge aufnehmen kann.

PL: Wie seid Ihr gemeinsam als Unternehmen aktiv geworden? 

Lisa: Als Unternehmen haben wir 600 Winterjacken im Wert von ca. 50.000 € gespendet – eine 12h Aktion. [Es kostete nur einen Anruf und] via Express kam eine Spedition an die Avus nach Berlin und dort haben wir die Jacken dann mit den Berliner Designerinnen Marina Hörmanseder und Ewa Herzog verladen, auf direktem Wege in die Ukraine.

PL: Habt Ihr im Unternehmen Möglichkeiten Euch zu engagieren?

Lisa: Wir haben intern dazu aufgerufen, für den Ausbau der beiden Wohnungen von Nick mitzuspenden. Also jeder konnte sich in verschiedenen Formen beteiligen: Ich habe aus der Ferne einen IKEA Gutschein geschickt, andere haben beim Putzen der Wohnungen vor Ort geholfen, oder den Kühlschrank gefüllt.

PL: Wie ist die Resonanz darauf? 

Lisa: Eine Wohnung ist nun bezogen. Wir haben über einen privaten Kontakt eine Familie gefunden, die nun eingezogen ist: eine Mutter mit Zwillingen (3,5 Jahre) und die Großeltern dazu. Die Familie von Nick (CEO von Alife & Kickin) kümmert sich auch im Moment um Anmeldung, Kita-Plätze etc. 

Die Mutter hat auch die Möglichkeit bei uns anzufangen, wird sie voraussichtlich auch. Im Moment kommt sie aber erstmal noch an. Am Wochenende waren alle zusammen im Zoo, um den Kids auch ein wenig Normalität zu schenken. 

Für die andere Wohnung (ca.40qm) suchen wir noch immer Geflüchtete. Leider kommen die Behörden in Sachsen nicht hinterher mit der Vermittlung, was sehr schade ist, denn es ist alles komplett fertig und bezugsfrei, Kühlschrank ist gefüllt etc. 

Auch der LWK mit den Spenden von der Avus Raststätte (inklusive unserer Jacken) kam in der Ukraine an.

PL: Wie waren Eure Erfahrungen? Könnt ihr anderen Firmen, die sich ebenfalls engagieren wollen, Tipps geben?

Lisa: Es war unsere private Bauchentscheidung zu helfen und das zu tun und zu geben, was man geben kann. Sollten sich andere Firmen dazu entscheiden zu spenden, dann gibt es regional und europaweit sehr viele Spendenaktionen auf vielen verschiedenen Plattformen. Einfach machen und umsetzen. 

Wir hatten aufgrund unserer kurzen Kommunikationswege das Glück, dass es super schnell ging. Ein Anruf und die Jacken waren versandfertig, das ist bei unserer Firmengröße tatsächlich ein Vorteil. 

PL: Liebe Lisa, vielen lieben Dank für deine Antworten und für Euer Engagement!

In der Hauptstadt und ganz Deutschland gibt es unzählige Möglichkeiten den Menschen aus der Ukraine zu helfen und wir möchten euch einen kleinen Überblick geben, damit Ihr selbst aktiv werden könnt.
https://how-to-help-ukraine-now.super.site/

Hilfe bei der Ankunft:
https://www.berlin.de/ukraine/ankommen/die-ersten-tage-in-berlin/

Große Hilfsorganisationen unterstützen:
https://wirhelfen.shop/aktuell/ukraine/
https://www.drk.de/ppc/nothilfe-ukraine/

Notunterkünfte organisieren:
https://www.unterkunft-ukraine.de/
https://www.host4ukraine.com/

Sich freiwillig engagieren: 
https://ukraine.lnob.net/engagieren/

Friedlich protestieren:
https://standwithukraine.live/

Achtung Aufnahme! Schritt für Schritt zum perfekten Branded Podcast

Gerade in der Pandemie wurde das ohnehin immer beliebter werdende Medium Podcast zum absoluten Hype. So ist es nicht überraschend, dass auch Unternehmen das Kommunikationsmittel inzwischen als ideales Branding-Tool in ihren Marketing-Mix integrieren – und zwar weitaus raffinierter als über die klassische Pre-Roll. Denn besonders aus PR-Sicht ist der Podcast ein großartiges Medium, um Markenbotschaften, spannende Insights und wertvolle Tipps mit der Zielgruppe zu teilen. Wie das funktionieren kann, erklären wir Schritt für Schritt am Beispiel unseres Kunden, dem Ferienhaus-Online-Marktplatz FeWo-direkt, mit dem wir gemeinsam den Podcast  .„Mit Kind und Koffer“ kreiert haben. 

Schritt 1 – Thema  und Zielgruppe festlegen

Die ersten Überlegungen galten der Zielgruppe. Machen wir einen Podcast für Medien oder eher für die Endverbraucher:innen. Je nach Entscheidung beeinflusst das die ganze Herangehensweise an die Produktion, angefangen von den Partner:innen, über die Gesprächspartner:innen und die inhaltlichen Themen bis hin zu begleitenden Marketing- und PR-Maßnahmen. Wir entschieden uns für die Zielgruppe „Familien, die gerne Urlaub im Ferienhaus machen”.

Learning:

1. Die Zielgruppe sollte schon im Vorfeld feststehen. Je klarer sie umrissen ist, desto einfacher sind alle weiteren Schritte und die Themenfindung.

Schritt 2 – Kompetente Partner:innen & schnittige Formate finden

Für die technische Umsetzung und Produktion wandten wir uns an das digitale Stadtmagazin „MitVergnügen“, dessen Mitarbeiter:innen bereits seit einigen Jahren so erfolgreiche Podcast produzieren wie  „Hotel Matze“, „Familienrat“, „Beziehungsrat“, „Heute in 5 Jahren – der Zukunftspodcast“.  Beim Thema Reise konnten MitVergnügen mit ihrer Brand Extension „Reisevergnügen“ eine Expertise aufweisen. 

Gemeinsam machten wir uns an die Festlegung des Formats und entschieden  uns für lockere Gespräche zwischen der Chefredakteurin von Reisevergnügen, Charlott Tornow, und der Buchautorin & Familienexpertin Nora Imlau.

Learnings:

1. Kompetente Partner:innen mit technischem Know-How und Produktions-Erfahrung sind unerlässlich.

2. Lockere Gespräche eignen sich besser für Podcasts als steife Interviews.

Schritt 3 – Titelsuche, Leitfäden erstellen und die Gesprächspartner:innen kennenlernen

Nach einem intensiven Brainstorming entschieden wir uns für den Podcasttitel „Mit Kind und Koffer“. Anschließend konnten wir gemeinsam die Themen für die einzelnen Folgen festlegen. Für den Anfang beschränkten wir uns auf eine Staffel mit vier Folgen. Jede Folge sollte eine klare Struktur haben, ein konkretes Thema behandeln und ein Gespräch zwischen Host Charlotte und Nora Imlau sein. Dabei konnte der Kunde gewünschte Themengebiete vorgeben. Final einigten wir uns auf eine etwas allgemeiner gehaltene erste Folge, gefolgt von Gesprächen über Urlaub mit Babys und Kleinkindern, Urlaub mit Teenagern und Urlaub mit den Großeltern.

Grobe Leitfäden für die 20 bis 30 Minuten langen Gespräche wurden vorbereitet. So wussten alle Beteiligten vorab, was besprochen werden sollte, ohne dass die Gespräche zu geskriptet und somit später unauthentisch wirkten. 

Learnings:

1. Der Podcasttitel sollte kurz und gleichzeitig aussagekräftig sein, damit sofort verständlich wird, worum es hier geht.

2. Gesprächsleitfäden mit Fragen und Stichpunkten für die Antworten erleichtern die späteren Aufnahmen und verhindern, dass man sich verzettelt oder das Gespräch stockt. Außerdem kann der Kunde die ihm wichtigsten Themen vorab benennen. 

3. Mit einer Vorankündigung des Podcasts via Social Media können potentielle Hörer:innen aufgefordert werden, Fragen zu schicken. So schafft man sich bereits die ersten interessierten Follower:innen.

4. Die Gesprächspartner:innen sollten nicht nur inhaltlich passen, ideal ist es auch, wenn sie bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad haben (Influencer:innen, Autor:innen, Journalist:innen, Wissenschaftler:innen…), um ihre Follower:innen als potentielle Hörerschaft mitzubringen.

5. Vorgespräche sind wichtig, damit sich die Gesprächspartner:innen aneinander gewöhnen können, sich kennenlernen. So wirken die Folgen später wesentlich natürlicher.

Schritt 4 – Musik komponieren, Logo entwerfen und die gute Technik 

Im nächsten Schritt ließen wir über MitVergnügen eine Titelmelodie komponieren, die zum Thema und Tenor des Podcasts passen sollte. Und auch das Logo wurde entwickelt, als Basis diente ein Brand-Foto des Kunden. Aufgrund des Lockdowns war eine Anreise von Nora Imlau ins Podcast-Studio nach Berlin leider nicht möglich. Im Normalfall ist dies für die Gesprächsatmosphäre und aus Technikgründen aber durchaus sinnvoll. Um Zeit zu sparen wurden die Aufnahmen der vier Folgen für zwei aufeinanderfolgende Tage angesetzt. 

Learnings:

1. Eine eigene Titelmelodie gibt dem Podcast einen Wiedererkennungswert. GEMA-freie Musik ist möglich, klingt aber schnell beliebig.

2. Für das Titelbild/Logo eignen sich schlichte Grafiken oder Icons besser als Fotos. Firmenlogos sollte man nicht verwenden.

3. Beim Branding sowohl optisch als auch inhaltlich am besten so zurückhaltend wie möglich agieren.

4. Alle sollten dieselben technischen Voraussetzungen haben, ein professionelles Tonstudio ist kein Muss, erleichtert aber die Arbeit in der Postproduktion.

5. Lieber 10 Minuten länger aufnehmen, so hat man in der Postproduktion genug Futter und kann weniger gelungene Stellen schneiden.

Schritt 5 – Die Postproduktion und das Aufsetzen des Kanals

Nach dem Abschluss der Aufnahmen, gingen die Folgen in die Postproduktion bei MitVergnügen. Ein Teaser wurde produziert, der Einstieg für die Folgen eingesprochen, die Versprecher und Füllwörter aus den Gesprächen geschnitten und die akustischen Artefakte entfernt. Die fertigen Folgen konnte der Kunde schließlich vor Veröffentlichung abnehmen. Inhaltliche Fehlinformationen wurden damit verhindert. Anschließend setzten die Mitarbeiter:innen von MitVergnügen den Kanal bei Spotify und Apple Podcasts auf.

Learnings:

1. Jeder Podcast braucht einen kurzen, ca. 2-minütigen Teaser, der die Richtung und Inhalte darstellt.

2. Grobe Fehler oder zu viele „Ähms“ können in der Postproduktion rausgeschnitten werden.

3. Das Aufsetzen eines neuen Kanals nimmt rund zwei Tage in Anspruch. Was auf Spotify und Apple Podcast zu hören ist, läuft später automatisch auch auf anderen Podcast-Plattformen.

Schritt 6 – Die Folgen werden gedroppt und medial begleitet

Die vorproduzierten Folgen wurden im 2-Wochen-Rhythmus jeweils freitags live gestellt und mit Social-Media Aktivitäten begleitet – sowohl von MitVergnügen und Reisevergnügen als auch mit Influencer- und Media-Kooperationen über FeWo-direkt. Zur ersten Folge wurde zudem eine Pressemitteilung verfasst. Da Podcasts ein langlebiges Medium sind und die Inhalte auch heute noch durchaus relevant, wird darüber hinaus in jeglicher externer Kommunikation (z.B. Abbinder, Emails etc.) auf den Podcast verwiesen. 

Learnings:

1. Bei einem neuen Podcast macht es Sinn, zum Start der Staffel gleich ein paar Folgen live zu stellen – zwei oder drei. Anschließend sollten im Wochenrhythmus weitere Folgen veröffentlicht werden. Das bindet die Hörer:innen besser und bleibt im Gedächtnis.

2. Podcasts wachsen langsam. Die erste Folge wird immer die meisten Hörer:innen haben. Aber je öfter und länger man den Podcast mit neuen Folgen füttert, desto besser für die Zahlen.

3. Social-Media Begleitung ist wichtig. Je mehr reichweitenstarke Influencer:innen via Swipe-up auf den Podcast hinweisen, umso besser. Am besten jede Folge einzeln bewerben. Das Budget für die Social-Media Begleitung sollte ähnlich hoch sein, wie das für die gesamte Podcastproduktion.

Unser Fazit – let’s do it again!

Podcasts bieten viele Möglichkeiten – auch für die PR. Eine riesige mediale Aufmerksamkeit sollte man sich allerdings nicht erwarten, Podcasts zahlen vor allem auf die Brand Awareness ein. Obwohl die Zahl der Podcasts kontinuierlich ansteigt und die Konkurrenz zunimmt, können Marken bestimmte Nischen definitiv noch besetzen. Allerdings sollte dabei das Branding sehr dezent und mit viel Fingerspitzengefühl eingesetzt werden. Für „Mit Kind und Koffer” hat FeWo-direkt eine Art Vorreiter-Position in der Branche eingenommen. Damit stünde einer weiteren Staffel des Podcasts nichts mehr im Wege. Wir freuen uns schon darauf!

Wie geht es nach der Pandemie weiter, Marina Burdorf?

Verluste in Milliardenhöhe, Entlassungen, Insolvenzen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Kultur- und Eventbranche waren in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig Teil kontrovers geführter Debatten und Diskurse. Zwischen allgemeiner gesellschaftlicher Verantwortung und berechtigter Sorgen von Branchenmitgliedern war es oft nur ein schmaler Grat. Mittlerweile befinden wir uns im zweiten Jahr der Pandemie und die weltweit fortschreitenden Impfkampagnen nähren die Hoffnung, dass wir uns am Ende des Tunnels befinden. Zeit, den Blick nach vorne zu richten, denn auch wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden wieder Kommunikationskonzepte umzusetzen, die über das rein Digitale hinausgehen. Wie sehen die Veranstaltungen und Events der Zukunft aus? In welcher Form findet die Kommunikation statt? Welche Rolle wird das Thema Nachhaltigkeit einnehmen?  

Dafür hat sich Public Link mit drei Partner:innen und Veranstaltungs-Expert:innen unterhalten, die einen Ausblick auf die Zukunft der Eventbranche wagen. 

Als Head of Human Resources und Project Lead Events der Marketingagentur B2M Creative” verfügt Marina Burdorf über langjährige Erfahrung in der Branche und weiß um die Bedeutung interpersonaler Zusammenkünfte. Dennoch geht auch sie davon aus, dass hybride Events das Format der Zukunft sein werden.

Vor dem Bildschirm fehlen die Emotionen

Seit über einem Jahr befinden wir uns in einer sonderbaren und gleichzeitig herausfordernden Situation, die die gesamte Kultur- und Eventbranche nachhaltig prägt. Es ist eine bisher nie dagewesene Situation, sodass jegliche Erfahrungswerte fehlen – für Veranstalter:innen, für Eventteilnehmer:innen, für Kulturtreibende, aber auch für die Politik. 

Aktuell lässt sich ein Trend zu digitalen Events verzeichnen, um die Community auch weiterhin zu aktivieren. Hier werden Chancen genutzt, um Gemeinschaften aufzubauen, sie sogar überregional zu erreichen und untereinander zu vernetzen. Verschiedene Communities wachsen auf diesem Wege digital zusammen. 

Doch auch wenn es Möglichkeiten gibt, fehlt trotzdem etwas – all das, was Events eigentlich auszeichnet: das Kennenlernen Gleichgesinnter, das Abschalten vom Alltag, das „Once in a Lifetime“-Gefühl. Diese Emotionen kommen vor dem Bildschirm nicht auf. Besonders nicht, wenn man in Home Office Zeiten bereits einen Großteil seiner Zeit davor verbringt. 

Hybride Events vereinen das Beste aus zwei Welten

Aus meiner Sicht wird das Format der hybriden Events zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies birgt auch das Potenzial zwei wunderbare Formate zu vereinen und das Bestmögliche aus beiden für sich zu nutzen und auf diesem Wege das Live-Eventerlebnis zu verlängern. 

Events sind kein reines Freizeitvergnügen sondern tragen einen bedeutenden Teil zur Gesamtwirtschaft bei. Dies wird leider oftmals vergessen – und das, obwohl 1,5 Mio. Personen in der Event- und Kulturbranche tätig sind und viele derzeit Umsatzeinbußen von bis zu 100 Prozent erfahren müssen. Das Kulturleben lebt vom Herzblut genau dieser Menschen und  deshalb muss zunehmend darauf geachtet werden, diese Menschen zu unterstützen. 

Differenziert ausgearbeitete Pilotprojekte und das Update für die Corona-Warn-App 2.0, das eine Event-Registrierung ermöglichen soll, wecken Hoffnung.

B2M Creative
Die international agierende Agentur für Field Marketing, Performance Advertising und Community Marketing zählt zahlreiche Brands aus den Sektoren Sport, Innovation und Lifestyle zu ihrer Kundschaft. B2M möchte Menschen und Marken zusammenbringen, um Ideen, Träume und Visionen zu verwirklichen sowie Projekte inspirierend und innovativ zu gestalten.

© Pexels - Pablo Heimplatz

Wie geht es nach der Pandemie weiter, Alexander Vogel?

Verluste in Milliardenhöhe, Entlassungen, Insolvenzen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Kultur- und Eventbranche waren in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig Teil kontrovers geführter Debatten und Diskurse. Zwischen allgemeiner gesellschaftlicher Verantwortung und berechtigter Sorgen von Branchenmitgliedern war es oft nur ein schmaler Grat. Mittlerweile befinden wir uns im zweiten Jahr der Pandemie und die weltweit fortschreitenden Impfkampagnen nähren die Hoffnung, dass wir uns am Ende des Tunnels befinden. Zeit, den Blick nach vorne zu richten, denn auch wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden wieder Kommunikationskonzepte umzusetzen, die über das rein Digitale hinausgehen. Wie sehen die Veranstaltungen und Events der Zukunft aus? In welcher Form findet die Kommunikation statt? Welche Rolle wird das Thema Nachhaltigkeit einnehmen?  

Dafür hat sich Public Link mit drei Partner:innen und Veranstaltungs-Expert:innen unterhalten, die einen Ausblick auf die Zukunft der Eventbranche wagen. 

Alexander Vogel, Geschäftsführer der Berliner Kommunikationsagentur „26zehn”, erwartet ein stärkeres Bewusstsein für ökologische Themen und ist überzeugt, dass der Hybridisierung von Events in Zukunft eine tragende Rolle zukommen wird. Gemeinsam mit seiner Agentur haben wir im Frühjahr 2020 das letzte Event vor Ausbruch der Pandemie betreut. Deshalb ist es nur richtig, dass er auch der erste ist, mit dem wir über die Zeit nach Corona sprechen. 

Das Jahr 2020 war ein düsteres Jahr für die Veranstaltungsbranche, da sind wir uns einig. Nichtsdestotrotz birgt jede Krise bekanntlich auch neue Chancen und so erzeugt die aktuelle Pandemie auch den nötigen Handlungsdruck zum Neu- und Umdenken. Wir als Kreativagentur mit Schwerpunkt Events & Live-Kommunikation möchten das nutzen und haben uns auch bereits vor der Pandemie als Agentur breiter aufgestellt. 

Rückenwind für umweltfreundlichere digitale Events

Zum Glück ereilte uns die Pandemie zu einem Zeitpunkt an dem große Teile der Welt bereits mit Highspeed-Internet vernetzt waren und die technologischen Möglichkeiten zur Verfügung hatten, um physische Distanz zu überbrücken und effektiv aus der Ferne zu arbeiten. Technologie wird immer mächtiger und technisch gesehen gibt es aktuell mehr Optionen für Begegnung als je zuvor.

Doch nicht nur die Ressourcen Zeit und Effektivität stehen hier im Mittelpunkt, sondern vor allem die Umwelt und unser Fußabdruck. Wenn wir ehrlich sind, war uns schon lange klar, dass es weder effektiv noch zeitgemäß ist, für ein Meeting, ein Symposium oder einen kurzen Messebesuch um die halbe Welt zu fliegen. Das wird hoffentlich auch in Zukunft nur begrenzt stattfinden, indem wir weiterhin auf digitale  und hybride Lösungen setzen. Die derzeit stattfindende Neuausrichtung der Werte beschleunigt die Findung innovativer Lösungsansätze sowie die Entwicklung nachhaltiger Informations- und  Kommunikationstechnologien. Ein kluger Einsatz von Technologie ist wichtiger denn je. Dabei kommt der Hybridisierung von Events sicherlich eine tragende Rolle zu. Denn die Kombination aus Live-Event und digitaler Interaktion ermöglicht schon jetzt völlig neue Formate. 

Schlüsselelemente: Hybridisierung, digitale Events und genaue Planung 

Mitentscheidend für die erfolgreiche Ausrichtung einer Veranstaltung wird für uns als  Agentur – neben dem nunmehr selbstverständlichen Einhalten von Hygienestandards sowie der Entwicklung kreativer Eventkonzepte, smarter Sicherheits- und  Präventionskonzepte – auch die genaue Planung des Events nach dem eigentlichen Event sein. Gemeint ist damit das professionelle, zielgerichtete Datenmanagement, das sowohl für ausrichtende Unternehmen als auch für Veranstaltungsteilnehmer:innen einen klaren Mehrwert darstellt. Bei zukünftigen Ausschreibungen und Pitches wird neben der eigentlichen Entwicklung kreativer Gesamtkonzepte, maßgeschneiderten  Inszenierungen und einem individuellen Eventdesign dieser zusätzliche Aspekt eine tragende Rolle bekommen.

Digitale Optionen zum Vorteil machen und Zeithorizonte neu denken 

Weniger physische Präsenz bedeutet zudem mehr Platz. Indem digitale Veranstaltungskonzepte auf weniger Fläche angewiesen sind, könnten mehrere Veranstaltungen parallel an einem Standort stattfinden. Außerdem wäre es denkbar, einzelne Events über einen längeren Zeitraum durchzuführen, um erneut adäquate Publikumszahlen zu generieren und gleichzeitig Hygienestandards zu  entsprechen. Zahlreiche Agenturen und Unternehmen nutzen zudem die aktuell entstandenen Freiräume in ihren Geschäftsräumen, um professionell ausgestattete Studios einzurichten und vermehrt eigene Formate zu produzieren. 

Aber machen wir uns nichts vor: virtuelle Begegnungen können menschliche Zusammenkünfte letztlich nicht ersetzen, nicht im wahren Leben und auch nicht in der Live-Kommunikation. Stattdessen steht die Qualität der Begegnung mehr denn je im Fokus. Der Wunsch nach Nähe und die Überwindung von Distanz genießt oberste Priorität. Das Networking am Rande und der spontane Austausch sind nach wie vor ein inhärentes Bedürfnis. Diese Herausforderung machen wir uns aktuell zur Aufgabe. Wir freuen uns auf die Zukunft, aber auch wieder auf klassische Eventformate. 

26zehn:
Alexander Vogel ist Geschäftsführer bei „26zehn”. Die Kommunikationsagentur aus Berlin zeichnet sich durch crossmediale Expertise und eine klare Philosophie aus: jedes Projekt startet nach eigenen Angaben mit einem weißen Blatt Papier, 26 Buchstaben und zehn Zahlen. Zu ihren Kundinnen und Kunden gehören unter anderem die WallDecaux, ADAC, XING oder der Bayer-Konzern.

© Ferdinand Christ

Public Link im Gespräch mit Head of Marketing & Sales Ferdinand Christ

Die Medienbranche befindet sich in einer Umbruchphase. Die Coronakrise beschleunigt die Digitalisierung unseres alltäglichen Lebens, Massenmedien kämpfen nicht erst seit der Pandemie um Leser:innen- und Zuschauer:innenzahlen. Wie verhält sich diese Entwicklung im Bereich der Special-Interest-Magazine?

Pulse Publishing ist einer der größten Fachverlage Deutschlands. 12 Magazine erscheinen im Print und digital unter dem Dach des führenden Vermarkters für eine junge und trendorientierte Zielgruppe. Die Themengebiete reichen von Sport und Reisen bis zu Mode und Kultur. Dabei legen die Redakteur:innen laut eigener Aussage Wert darauf, ihre Stories authentisch aufzubereiten und so den Lebensstil der Leser:innen zu spiegeln. Im Interview spricht Ferdinand Christ, Head of Marketing & Sales bei Pulse Publishing, darüber, was der Wandel der Medienbranche für ihn bedeutet und was er sich in Zukunft von Agenturen und Unternehmen wünschen würde. 

PL:
Ferdinand, Eure Titel sind vorrangig auf eine moderne und dynamische Zielgruppe zugeschnitten. Wie habt Ihr das Mediennutzungsverhalten Eurer Leser:innen in den letzten Jahren wahrgenommen? 

Ferdinand Christ: Das mediale Konsumverhalten hat sich in den vergangenen Jahren extrem in Richtung Social Media und Influencer:innen verschoben. Aber auch hier merkt man, dass Social Media nicht immer gleich Social Media ist. Manche Plattformen gewinnen, manche nehmen rasant ab und nur wenige bleiben beständig. Dennoch sind unsere Szene-Magazine weiterhin beliebt und die Seiten bleiben gut besucht. 

PL: Wie habt Ihr als Verlag darauf reagiert? Sind in den vergangenen Jahren neue Formate oder Kanäle entstanden oder relevanter geworden? 

Ferdinand: Als freies Medium und hauptsächlich auf Online-Plattformen fokussierter Verlag können wir viel gezielter auf Themen und Neuerungen eingehen. „Service“ steht für uns dabei auf der Pole Position. Aber auch aktuelle Features, News und Storys bilden weitere Grundpfeiler, mit denen wir uns erfolgreich behaupten können. 

PL: Viele Eurer Wettbewerber haben in den vergangenen Monaten eine finanziell schwere Zeit erlebt – einige Titel gibt es heute nicht mehr. Welche Wege siehst Du, um mitten im Medienwandel und der Pandemie stabil zu bleiben?  

Ferdinand: Medien – egal, ob Print oder Online – haben es derzeit schwerer denn je. Viele unserer Mitbewerber konnten sich bislang durch Rücklagen gerade so über Wasser halten, nur sind das sehr kurzfristige Mittel, die den meisten zur Verfügung stehen. Da finde ich es gut, dass es zum Beispiel durch Crowdfunding-Kampagnen oder staatliche Hilfen Möglichkeiten gibt, die Vision weiter leben zu können. Wir alle verfolgen ein Ziel – die Passion zu teilen und mehr Menschen zum Sport zu bewegen, sie zu unterstützen und zu informieren. 

PL: Wie steht Ihr zu Bezahljournalismus – potentielle Option für eine Finanzierung oder doch lieber ausschließlich Werbung und Markendeals? 

Ferdinand: Ph, das ist eine sehr schwierige Frage! Bezahljournalismus ist in einem bedingten Rahmen durchaus eine potenzielle Finanzierungsoption. Es sollte allerdings auf keinen Fall zu werblich sein und darüber hinaus Platz für Kritik bieten. Klassische Markendeals und Werbung gibt es schon noch, aber bei weitem nicht mehr so, wie es beispielsweise vor fünf Jahren war. Daher ist es wichtig, in diesen Bereichen konstant neue Vermarktungsformate zu kreieren. 

PL: Wie hat sich die Zusammenarbeit für Euch mit PR-Agenturen und Markenverantwortlichen in den vergangenen Jahren geändert? 

Ferdinand: Die Erwartungshaltung vieler PR-Agenturen und Marken ist, dass wir Medien die Pressemitteilung selbstlos und unverzüglich über unsere Kanäle teilen. Sobald es um eine finanzielle Kooperation geht, kommt hingegen nur spärlich eine Rückmeldung – und das ist verdammt schade, denn es gibt enorm viele Ansätze, die den Marken bzw. Produkten einen medialen Mehrwert bieten würden. Für die Verantwortlichen steht das leider häufig nicht mal als Option im Raum. 

Ob zum Großkonzern, zur kleinen Garagen-Schmiede oder der klassischen PR-Agentur: Partnerschaften müssen in beide Richtungen fair bleiben.

PL: Was würdest Du dir in Bezug auf die Entwicklung der Branche wünschen? 

Ferdinand: Besonders den Sport haben wir von Minute eins mit aufgebaut, kommuniziert und ihm eine Bühne geboten – im selben Zuge aber auch Marken mit aufgebaut. Daran sollten sich gerne mehr Leute erinnern, bevor sie erneut ihr knappes Marketing-Budget für Giveaways und Influencer:innen verbraten.

PL: Danke, dass du uns Rede und Antwort standest!

Credits: Joe Pugliese/Harpo Productions/AP/dpa

Harry & Meghan: Ein PR-Einblick zum großen Interview der Royals

Das Interview des Jahres ist immer noch in aller Munde: Als sich die US-Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey mit Prinz Harry und Herzogin Meghan zusammensetzte und brisante Enthüllungen über den Umgang des Königshauses mit der ehemaligen Schauspielerin machte – von Belästigung bis hin zu Rassismusvorwürfen – saß die Welt schockiert vor ihren Endgeräten.

Die Reaktion der Öffentlichkeit: Durchwachsen. Böse Zungen behaupten, gerade Meghan könne nicht genug vom Ruhm bekommen und tue demnach alles, um im Rampenlicht stehen und den einen oder anderen Penny verdienen zu können.

Wer dieser Meinung ist, bekommt mit den jüngsten Meldungen neues Futter, denn: Die Sussexes sollen kurz vor dem großen Interview gewaltige Deals mit diversen Tech-Giganten abgeschlossen haben. Darunter Netflix mit einem dreistelligen und Spotify mit einem zweistelligen Millionen-Betrag.

Die Vorwürfe aus dem Interview sind ohne Zweifel beunruhigend. Fragwürdig ist jedoch der Zeitpunkt. Das Paar hätte seine Anschuldigungen sofort öffentlich machen können – warum also warten?

Als „alte Hasen“ im Geschäft wissen Prinz Harry und Herzogin Meghan genau, wie sie mit den Medien umgehen und welche Informationen sie wann und wie am besten streuen sollten. So ist es nicht verwunderlich, dass das Paar das Momentum genutzt hat, um Kasse zu machen. Gerade für Meghan als ehemalige Schauspielerin ist ein Deal mit dem Steaming-Riesen Netflix – mit dem Doku-Serien und diverse andere TV-Formate quasi in der Pipeline stehen – mehr als vorteilhaft.

Nach der allgemeinen Debatte darüber, ob die royalen Absichten pur oder pure Geldgier waren, richteten sich alle Augen auf den Buckingham Palast. Würde die Königin eine Stellungnahme abgeben oder zu den Vorwürfen schweigen? 

Angeblich weigerte sich Queen Elizabeth zunächst, eine offizielle Stellungnahme zu unterzeichnen. Doch am Dienstagabend (9. März) veröffentlichte der Buckingham Palast eine Botschaft des britischen Königshauses. Ein Statement, das auf den Punkt gebracht, geradlinig und doch mit dem einen oder anderen Seitenhieb versehen war.

Aus PR-Sicht hätte der Palast wohl nicht anders reagieren können. Obgleich kurz, wurden die Anschuldigungen des Paares mit Ernsthaftigkeit angesprochen und weitere Gerüchte über eine gespaltene Familie wurden mit den abschließenden Worten, „Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein“, unterbunden.  

Hier geht es zum Statement der Queen: https://edition.cnn.com/2021/03/09/uk/buckingham-palace-response-harry-meghan-gbr-intl/index.html 

Die Zeit wird zeigen, wie und ob die königliche Familie diese aktuelle Krise überwinden wird und ob Harry & Meghan in Zukunft die Macht der Medien für sich nutzen werden. Wir finden jedenfalls, dass beide Parteien ihre Rolle in Sachen PR gut gespielt haben.


Die Welt kann gerade ein sehr ernster Ort sein, aber das hat uns in Zusammenhang mit dem Royal Interview zum Lachen gebracht: 

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Renato Leo, Founder MAZE Management

Public Link im Gespräch mit Agenturinhaber und Influencer Manager Renato Leo

Ob TikTok, Instagram oder LinkedIn – Das Influencer Marketing ist laut einer Studie von Duff & Phelps durch Corona nur noch populärer geworden. Dabei ist der Einsatz von bekannten Gesichtern als Botschafter:innen und Werbefiguren einer Marke nicht neu: Bereits seit Anbeginn der Werbung werden in den klassischen Medien Stars & Sternchen als sogenannte Testimonials eingesetzt. Immer mehr Kanäle, Botschaften und komplexe, kanalübergreifende Kampagnen gepaart mit der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne machen Influencer Marketing dabei trotz Profitabilität zu einer Herausforderung für jede:n Werber:in. Wie gut, dass wir Renato Leo im Büro haben. 

Unser neuestes Mitglied in der Bürofamilie und geschätzter Partner Renato hat bereits 2014 seine Agentur MAZE Management gegründet, die aufstrebende Talente im Bereich Social Media unterstützt und fördert. Als ehemaliger Journalist weiß Renato dabei genau wie Messaging aussehen muss, um glaubwürdig und effektiv zu sein und hat ein geschultes Auge für spannende Content-Creation und Storytelling. Wir haben ihn gefragt, was ein Influencer Management eigentlich ausmacht, wie eine gute Kooperation aussehen sollte und wo er die Zukunft der Branche sieht. 

PL: Lieber Renato, schön, dass du dabei bist. Bitte stell dich und deine Agentur MAZE Management doch einmal kurz vor.

Renato Leo: Heute versteht sich Maze als Talent Management für Social Media Creator:innen, die wir bei der Storytelling-Konzeption, Image-Building, Positionierung bis hin zur Vermarktung und Content-Monetarisierung unterstützen. Zu unserem Netzwerk gehört ein ausgewählter Pool an Fotograf:innen und Videograf:innen, auf die unsere Talents jederzeit zugreifen können. Derzeit stehen bei uns zehn Influencer:innen aus den verschiedensten Bereichen exklusiv unter Vertrag, wobei unser Schwerpunkt auf Creator mit TV-Background liegt. So managen wir u.a. ehemalige Germany’s Next Topmodel-Teilnehmerinnen oder Schauspieler:innen von “Gute Zeiten, schlechte Zeiten”. 

PL: Wie kamst du dazu, ein Management für Influencer:innen aufzubauen? Was zeichnet ein gutes Management aus?

Renato Leo: Um 2016 herum erhielt ich immer mehr Anfragen von Influencerinnen und Influencern, denen ich Jobs vermittelt hatte, ob ich mir vorstellen könnte, auch deren Management zu übernehmen. Zwei Jahre später war Maze schon so stark gewachsen, dass ich mich komplett auf die Agentur konzentriert habe, was eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Mir bereitet es große Freude, mit den Talents zu arbeiten, sie aufzubauen und zu vermarkten. Ich glaube, dass macht ein gutes Management aus: Nicht auf die schnelle Monetarisierung zu setzen, sondern die konsequente und nachhaltige Entwicklung der Talents voranzutreiben. 

PL: Wie wird man Talent bei Maze und welche Kriterien sind euch bei der Auswahl eurer Talents besonders wichtig?

Renato Leo: Alle unsere Talents zeichnet die hohe Affinität zu Social Media aus. Dabei ist es im Grunde genommen egal, ob man nun vorrangig auf Instagram oder hauptsächlich auf Youtube unterwegs ist oder aber mehrere Plattformen bespielt. Viel wichtiger ist die Qualität des Contents und eine hohe Qualität lässt sich nur gewährleisten, wenn die Creatorin oder der Creator hundertprozentig bei der Sache ist. Natürlich schauen wir uns auch die Statistiken der Talents genau an. Wer von uns aufgenommen werden möchte, muss mehrere Kriterien erfüllen. Dazu zählen neben einer hohen Reichweite und Engagement auch ein Following, welches zu mindestens 50 Prozent aus dem deutschsprachigen Raum stammt. Bei uns bewerben sich immer mal wieder Leute mit sechsstelliger Follower-Anzahl, die dann aber zu größtenteils aus Brasilien, den USA oder sonstwoher stammen. Da winkt jede:r Werbepartner:in mit Zielmarkt Deutschland sofort ab. 

PL: Habt ihr euch bei MAZE auf eine bestimmte Branche oder ein Segment spezialisiert? Wo wollt ihr noch hin?

Renato Leo: Es gibt Managements, die nur Lets Player oder YouTuber:innen betreuen, was durchaus Sinn ergeben kann, aber das ist nicht unsere Beritt. Wir fühlen uns als Agentur für Influencer.innen, die durch eine TV-Show bekannt geworden bzw. hauptberuflich im Film/TV-Business aktiv sind, sehr wohl. Momentan schauen wir uns den Profisportler:innen-Markt sehr genau an, da in diesem Bereich enorm viel Potential steckt. Außerdem planen wir mittelfristig den Aufbau einer Marketing-Unit, die Kampagnen für Marken entwickelt und ausrollt, was eine konsequente Weiterentwicklung von Maze darstellt. 

PL: Nach welchen Prinzipien wählt ihr die passenden Marken und Projekte? Was macht eine gute Kooperation für beide Seiten aus?

Renato Leo: Mit einem Wort: Brandfit. Die Marke und das Produkt müssen zum Influencer oder zur Influencerin passen. Wenn uns eine Anfrage erreicht, schauen wir uns das Unternehmen und die Produkte, die unsere Talents bewerben sollen, sehr genau an. Außerdem lassen wir unsere Talents die Produkte vorab testen und auch das Kampagnen-Konzept wollen wir vorab sehen. Es müssen also einige Parameter erfüllt sein, bevor es zu einer Kooperation kommt. Als wir vor sechs Jahren angefangen haben die ersten Jobs zu vermitteln, haben viele Firmen noch auf die reine Kanalgröße geschaut und weniger darauf, ob ein:e Influencer:in und dessen Community auch wirklich die Produkte glaubhaft rüberbringen können. Da wurde richtig viel Geld verbrannt. Eine Kooperation ist nur dann erfolgreich, wenn der Kunde oder die Kundin seine Vorgaben erfüllt sieht und das Talent seinen Content auf eine authentische Art monetarisieren konnte – bestenfalls entsteht daraus dann eine langfristige Partnerschaft.

PL: Bei Public Link sind wir große Fans von Best-Practice-Beispielen. Gibt es eine MAZE-Kampagne, an die du dich besonders gern zurückerinnerst?

Renato Leo: Erst kürzlich haben wir mit KFC Deutschland eine Kampagne umgesetzt, die allen Beteiligten viel Freude bereitet und sogar in deren US-Zentrale für Aufsehen gesorgt hat. Dabei ist die Kooperation eigentlich durch einen glücklichen Zufall zustande gekommen. Timur Ülker, im Hauptberuf Schauspieler bei “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” und nebenbei passionierter Musiker, sendete mir einen seiner frisch produzierten Songs zu, um mich nach meiner Meinung zu fragen. In einer Textpassage ging es darum, dass er mit Freund:innen nach einer Party noch in einer Fastfood-Kette einkehrt. Ich schlug vor, diese Passage abzuändern, den Song KFC anzubieten und darauf eine Kooperation aufzubauen. Nicht nur kam das Lied bei KFC extrem gut an – sie beauftragten uns sogar mit der Produktion eines neuen Songs anlässlich des 130. Geburtstags des KFC-Gründers Colonel Sanders. Wir holten uns dafür als prominente Sidekick Timurs guten Freund und bekannten Deutsch-Rapper Eko Fresh an Bord und innerhalb von einer Woche stand der “Geburtstags-Song”, der dann das Herzstück des Colonel Sanders-Jubläums in Deutschland bildete und auf einer eigens eingerichteten Landingpage auf der KFC-Homepage und auf Instagram gefeatured wurde. 

PL: Wie wird sich der Influencer:innen-Markt deiner Meinung nach weiterentwickeln? Gibt es neue Trends, die du besonders spannend findest?

Renato Leo: Die Professionalisierung wird weiter voranschreiten. Dafür sorgen schon allein die Plattformen mit neuen Innovationen, die es den Influencer:innen erlauben, spannenden und relevanten Content zu kreieren. Der TikTok-Hype und auch Instagram mit Reels haben diese Entwicklung in diesem Jahr noch verstärkt. Vor allem die fulminante Aufholjagd von TikTok hat viele überrascht. Außerdem dürften Podcasts eine immer größere Bedeutung für Werbetreibende haben. Das zeigen auch die jüngsten Übernahmen der Streamingdienste wie Spotify, die für Wahnsinns-Summen Podcast-Agenturen aufgekauft und Star-Podcaster:innen exklusiv an sich gebunden haben. In den vergangenen zwei Jahren haben viele Blogger:innen einen eigenen Podcast ins Leben gerufen, andersherum sind Podcaster:innen zu Influencer:innen geworden. Da wird auch in Deutschland noch einiges passieren.

PL: Wie stehst du persönlich zu jüngeren Plattformen wie TikTok? Liegt hier die Zukunft des Influencer Marketings?

Renato Leo: Die TikTok-Macher haben vieles richtig gemacht und in der Corona-Krise die richtigen Chancen erkannt, um neue Nutzer:innen zu gewinnen. Die Weiterentwicklung von der Lipsync-App für Kids zur Entertainment-Plattform für junge Menschen ist Bytedance wirklich extrem gut gelungen. Die meisten Medienschaffende, ob Youtuber:in oder Instragrammer:in, haben dann auch den neuen TikTok-Hype sehr schnell aufgenommen und entsprechend bespielt. Auch unsere Talents sind allesamt auf TikTok vertreten. Weil es ein weiteres Standbein ist: Einerseits, um coolen Content zu kreieren, andererseits natürlich auch, um für Werbepartner:innen relevant zu sein. TikTok ist jedenfalls eine tolle Ergänzung für Social Media-Creator:innen.
Für Marken ist TikTok indes momentan noch ein schwieriges Pflaster. Für Brand Awareness-Kampagnen ist die Plattform top, da man mit dem richtigen Konzept hohe Reichweiten erzielen kann. Nur direkte Sales wie auf Instagram lassen sich über TikTok nicht generieren – zumindest momentan noch nicht. Ich bin sicher, auch dafür wird man sich bei Bytedance zeitnah einen Lösung einfallen lassen, um zu Instagram & Co. aufzuschließen. 

PL: Und last but not least: Können Marken oder Produkte heutzutage noch ohne Influencer Marketing erfolgreich sein?

Renato Leo: Sobald Marken und Produkte eine breite Masse ansprechen sollen, führt an Influencer Marketing kein Weg mehr vorbei. In der Beauty-, Food-, Sport- und Mode-Industrie sind Influencer:innen ein integraler Bestandteil im Marketing-Mix geworden, der Wachstum und Sales signifikant antreiben kann. Und im Vergleich zu Asien, wo Influencer:innen die wichtigsten Werbeträger:innen überhaupt sind, stehen wir in Europa noch am Anfang.  

PL: Danke für das tolle Gespräch Renato!

Gekürzt, verschoben, ausgefallen – Public Link spricht mit Reisejournalist:innen über die aktuelle Situation in der Branche

Eingeschränkt sind Urlaubsreisen trotz Corona wieder möglich, dennoch wurde die gesamte Reise- und Touristikbranche in 2020 einmal komplett auf den Kopf gestellt Die Konsequenzen erfährt nicht nur die Tourismusbranche – rund 120 Mio. Arbeitsplätze weltweit sind laut UNWTO von den Folgen für den Reiseverkehr betroffen – auch der Reisejournalismus wird hart getroffen. Denn keine Reisen heißt keine Reiseberichte und das wiederum bedeutet: Gekürzt, verschoben, abgesagt, gestrichen als neuer Arbeitsalltag der Reisejournalist:innen. Stattdessen werden Deutschlandthemen, Umland- und regionale Reise- und Ausflugsthemen sowie DACH-Reiseblogs beliebter und scheinen die Zukunft des nahen „Fernreisens“ zu sein. Die Touristik selbst lebt von Reisen, persönlichen Begegnungen und Erlebnissen, kaum eine Branche hat sich in den letzten Jahren so gern und oft zu Messen, Jahrestagungen, Kongressen und Events getroffen, wie die Reise- und Touristikbranche. Aber „Reisejournalismus ohne das Reisen – das ist wie Bergsteigen im Flachland, wie Radfahren mit einem platten Reifen…“ – so beschreibt Verena Wolff, Reisejournalistin und freie Journalistin, die derzeitige Situation und Problematik des Reisejournalismus. Sie und zwei weitere Kollegen haben Public Link von ihren Erfahrungen in den vergangenen Monaten, Veränderungen in der Branche und den Vorteilen für die Zukunft des Reisejournalismus berichtet:

„Die Situation für Reisejournalist:innen ist gleich aus zwei Gründen problematisch. Zum einen veröffentlichen viele Publikationen im Moment aufgrund fehlender Anzeigen keine oder deutlich weniger Texte und wenn, dann zumeist nur Deutschlandthemen. Andere Publikationen sind insolvent oder verschieben ihre Erscheinungsdaten. Zum anderen sind Recherchereisen jetzt nur sehr begrenzt möglich. Viele Leistungsträger unterstützen Journalist:innen nicht mehr. Auch durch die Absage bereits fest geplanter Reisen sind zum Teil erhebliche Kosten entstanden, die nicht ersetzt werden. Ich denke, dass eine Erholung nur sehr langsam einsetzen und nicht wieder zum Niveau vor Corona führen wird. Das sind so meine Erfahrungen.“ – Detlef Berg, div. Tageszeitungen

„Am sonderbarsten war die Zeit ab März, als während des Lockdown überhaupt kein Reiseteil mehr erschien. Ich habe in der Zeit vor allem Servicegeschichten rund ums Reisen in Coronazeiten fürs Hauptblatt geschrieben. Als sich abzeichnete, dass zumindest Reisen ins Inland – Perspektive war zuerst sogar nur Bayern – möglich sind, haben wir ab 9. Mai endlich wieder die Beilage gute reise ins Blatt genommen. Seitdem ist sie nur noch zwei, manchmal drei Seiten dünn, obwohl sogar Anzeigen für mehr Seiten da wären. Doch Corona zwingt zu einem geringeren Blattumfang. Es ist schon sonderbar, so gar keine Fernreisen in der Ausgabe zu haben, während die Redaktionen von Deutschland- und Österreichthemen geradezu überschüttet werden. Aber das wird sich sicher wieder einspielen, wenn es denn hoffentlich 2021 einen Impfstoff gibt. Insgesamt war Corona aber auch ein Anlass, künftig thematisch regionaler zu bleiben. Fernreisen als Pressereisen gehen mir derzeit aber nicht ab, ich habe heuer halt einfach mal bescheidenere Reisen in Europa gemacht, war statt auf Korfu im Schwarzwald. Meine Frankreich-Sommerreise mit der Familie und dem Wohnmobil ins Burgund war eh geplant, die Woche auf dem Hausboot dort auch. Insofern hat sich nichts geändert. Das Jahr bekommen wir schon noch rum. Profitiert haben vor allem Ferienwohnungen und die Campingbranche. Derzeit bin ich am meisten gespannt, ob die Wintersaison selbst unter Einschränkungen läuft. Oder ob man sich heuer Skifahren abschminken kann.“ – Matthias Niese, Nürnberger Nachrichten

„Reisejournalismus ohne das Reisen – das ist wie Bergsteigen im Flachland, wie Radfahren mit einem platten Reifen. Man ist ausgebremst, nichts geht mehr. Natürlich kann man Bilder anschauen, im Kopf wieder die Orte bereisen, in denen man schon war. Doch da fehlt was – sogar das meiste. Die Geräusche, die Gerüche, der Eindruck. Das Gefühl, ob man sich an dem Ort wohlfühlt oder nicht. Und vor allem: die Menschen. Die Gastgeber:innen. Die, die tagtäglich dafür sorgen, dass ein:e Reporter:in auf Reisen die besten Spots zum Nordlichtergucken kennt, die geheimen Plätze, an denen man einen Elch oder ein Rentier vor die Linse bekommt. Die Geschichten erzählen aus ihrer Heimat, die einen Ort erlebbar machen. Das Reisen, das Unterwegssein, muss man mögen. Auch das Aus-dem-Koffer-Leben, das Jede-Nacht-in-einer-anderen-Unterkunft-sein. Aber wer das mag und macht, der fühlt sich derzeit ziemlich eingesperrt. Denn vieles ist nicht möglich oder nur mit Einschränkungen. Und manches hat den Beigeschmack eines schlechten Gefühls. Vor allem, wenn auf einmal wieder viele Menschen beisammen sind. Ein Gutes allerdings hat die Situation auch: Statt in die Ferne zu schweifen, lernt man das Umland besser kennen. Und kehrt manchmal sogar in die Heimat zurück, die man vor langer Zeit verlassen hat – nur, um sie inzwischen mit ganz anderen Augen zu sehen.“ – Verena Wolff, Freie Journalistin (vor allem für die dpa)